Problematik von Hypophysenfunktionsstörungen nach schweren erworbenen, nicht traumatischen Hirnschäden – Screeninguntersuchung im Rahmen der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation

Fragestellung: Nach Schädel-Hirn-Verletzungen und Subarachnoidalblutungen entstehende hypophysäre Funktionsstörungen sind zwischenzeitlich gut bekannt, ihre Genese aber noch nicht eindeutig geklärt. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass auch andere schwere erworbene Hirnschäden mit einer solchen F...

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Published inAktuelle Neurologie
Main Authors Steube, D, Mengs, J
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 11.09.2007
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Summary:Fragestellung: Nach Schädel-Hirn-Verletzungen und Subarachnoidalblutungen entstehende hypophysäre Funktionsstörungen sind zwischenzeitlich gut bekannt, ihre Genese aber noch nicht eindeutig geklärt. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass auch andere schwere erworbene Hirnschäden mit einer solchen Funktionsstörung verbunden sind und somit Bedeutung für die neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation erhalten können. Methodik: Im Zeitraum vom Januar 2005 bis August 2006 wurden 262 Patienten mit einer schweren, nicht traumatischen Hirnfunktionsstörung einem Hypophysenscreening zwei Tage nach Aufnahme in die Frührehabilitation unterzogen. Bestimmt wurden Prolaktin, Testosteron, freies Thyroxin, Cortisol sowie Somatomedin C. Die auslösenden Ursachen wurden ebenso erfasst wie die Störung der unterschiedlichen Funktionsachsen. Ergebnisse: Bei 87% der Patienten wurden Störungen erfasst, wobei bis zu vier Ebenen betroffen waren. Eine differenzierte endokrinologische Diagnostik ist immer dann erforderlich, wenn Negativwerte gefunden wurden. Schlussfolgerung: Die Häufigkeit hormoneller Störungen in dieser Behandlungsphase wird unterschätzt. Erhöhte Werte sind möglicher Ausdruck der Schwere der Erkrankung. Erniedrigte Hormonwerte weisen auf mögliche, auch längerfristige Insuffizienzen hin, sollten kontrolliert und gegebenenfalls durch differenzierte endokrinologische Funktionstests abgeklärt werden. Literatur: 1 Cyran E. Hypophysenschädigung durch Schädelbasisfraktur. Dtsch med Wschr 1918; 44: 1261 2 Kelly DF, Gaw Gonzalo IT, Cohan P, Bemann N, Swerdloff R, Wang C. Hypopituarism following traumatic brain injury and aneurismal subarachnoid hemorrhage: a preliminary report. J Neurosurg 2000; 93: 743–752 3 Eledrisi MS, Urban RJ, Liebemann SA. Brain Injury and Neuroendocrine Function. Endocrinologist 2001; 11 (4): 275–281 4 Dimopoulou I, Tsagarakis S. Hypothalamic-pituitary dysfunction in critically ill patients with traumatic and nontraumatic brain injury. Intensive Care Med 2005; 31: 1020–1028 5 Ghigo E, Masel B, Aimaretti G, Leon-Carrion J, Casanueva FF, Dominguez-Morales MR, Elovic E, Perrone K, Stalla G, Thompson C, Urban R. Consensus guidelines on screening for hypopituarism following traumatic brain injury. Brain Inj 2005; 19: 711–724 6 Tanriverdi F, Senyurek H et al. High risk of hypopituarism after traumatic brain injury: a prospective investigation of anterior pituitary in the acute phase and at 12-months after the trauma. J Clin Endocrin Metab 2006; 10: 1210
ISSN:0302-4350
1438-9428
DOI:10.1055/s-2007-987809