Endogenes peripheres Ghrelin ist an der physiologischen Regulation von Nahrungsaufnahme beteiligt

Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die periphere Gabe von exogenem Ghrelin zu einer Steigerung der Nahrungsaufnahme führt. Die Bedeutung von endogenem peripherem Ghrelin für die physiologische Regulation von Nahrungsaufnahme ist jedoch bisher unklar. Spiegelmere sind synthethisierte chirale Nuk...

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Published inZeitschrift für Gastroenterologie
Main Authors Kobelt, PT, Helmling, S, Stengel, A, Göbel, M, Schmidtmann, M, Andresen, V, van der Voort, IR, Klapp, BF, Wiedenmann, B, Klußmann, S, Mönnikes, H
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 10.04.2006
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Summary:Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die periphere Gabe von exogenem Ghrelin zu einer Steigerung der Nahrungsaufnahme führt. Die Bedeutung von endogenem peripherem Ghrelin für die physiologische Regulation von Nahrungsaufnahme ist jedoch bisher unklar. Spiegelmere sind synthethisierte chirale Nukleinsäuren, die hochspezifische Bindungen mit definierten Zielstrukturen eingehen und dadurch Moleküle biologisch inaktivieren. Das spezifische Bindungsverhalten zwischen dem Anti-Ghrelin-Spiegelmer NOX-B11 und Ghrelin ist überzeugend belegt worden. In einer früheren Studie haben wir gezeigt, dass NOX-B11 die durch exogenes Ghrelin induzierte Nahrungsaufnahme hemmt. Ziel dieser Studie war es nun, verhaltensbiologisch zu prüfen, welche Rolle endogenes peripheres Ghrelin bei der physiologischen Regulation von Nahrungsaufnahme spielt. Hierzu wurde endogenes peripheres Ghrelin in vivo mit dem Anti-Ghrelin-Spiegelmer neutralisiert. Methode: Dazu wurden vier Versuchstiergruppen (SD-Ratten) gebildet: 30 nmol NOX-B11 (n=13), 1 nmol NOX-B11 (n=10), 30 nmol Kontroll-Spiegelmer (KS, n=13) und eine Vehikel-Gruppe (0,1 M PBS, n=13). Die Applikation von NOX-B11, KS und PBS erfolgte unmittelbar vor der Dunkel-Phase, in der die Versuchstiere freßaktiv sind, intravenös in Narkose; 12 Stunden später (Beginn der Hell-Phase) wurde die konsumierte Nahrungsmenge ermittelt. Ergebnis: Die mit 30 nmol NOX-B11 vorbehandelte Versuchsgruppe zeigte eine signifikante Reduktion der Nahrungsaufnahme (Fig. 1) im Vergleich zur Vehikel-Gruppe (x±SEM: 28,54±2,08g/kg-KG vs. 36,08±1,41g/kg-KG; p<0,002), zur 1 nmol NOX-B11-Gruppe (35,82±1,20g/kg-KG; p<0,005) und zur KS-Gruppe (34,06±1,68g/kg-KG; p<0,021). In der Dosis von 1 nmol hatte NOX-B11 keinen Effekt. Schlussfolgerung: Zum ersten Mal konnte hier gezeigt werden, dass aus neuroendokrinen Zellen des Magens freigesetztes endogenes peripheres Ghrelin einen physiologischen Effekt auf die Nahrungsaufnahme ausübt. Biologische Neutralisierung von endogenem peripherem Ghrelin durch das Spiegelmer NOX-B11 in einer Dosis von 30 nmol/Ratte führte zu einer Reduktion der spontanen Nahrungsaufnahme um ~ 20. Keywords: Ghrelin, NOX-B11, Nahrungsaufnahme, Ratten
ISSN:0044-2771
1439-7803
DOI:10.1055/s-2005-920209