Chronischer Konsum zuckergesüßter Getränke führt im Mausmodell zu einer veränderten Darmflora und Darmpermeabilität

Einleitung: In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass einige Erkrankungen (z.B. CED) mit einer veränderten Darmflora und Darmpermeabilität einhergehen [1;2]. Die Zusammensetzung der Darmflora wird sowohl durch exogene Faktoren (z.B. Ernährung), als auch durch endogene Faktoren (Darmmotilität...

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Published inAktuelle Ernährungsmedizin
Main Authors Krämer, S, Bergheim, I, Güttler, D, Bischoff, SC
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 01.06.2007
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Summary:Einleitung: In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass einige Erkrankungen (z.B. CED) mit einer veränderten Darmflora und Darmpermeabilität einhergehen [1;2]. Die Zusammensetzung der Darmflora wird sowohl durch exogene Faktoren (z.B. Ernährung), als auch durch endogene Faktoren (Darmmotilität, genetische Faktoren) beeinflusst. Im Rahmen dieser Studie wurde der Einfluss zuckergesüßter Getränke auf die Zusammensetzung der Darmflora und Darmpermeabilität untersucht. Methoden: C57Bl/6Mäuse wurden 8 Wochen mit einer 30%igen Zuckerlösung (Glukose, Saccharose oder Fruktose) oder Wasser gefüttert. Die Analyse der adhärenten Bakterien erfolgte mittels Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) und real-time PCR. Veränderungen der Darmpermeabilität wurden durch Immunfluoreszenzfärbung der Tight-junctions ermittelt. Die Analyse der Defensinexpression im Darm der Mäuse erfolgte mittels real-time PCR. Resultate: Die FISH-Analysen zeigten eine signifikante Erhöhung der Gesamtanzahl an adhärenten Bakterien im Dünndarm von Mäusen, die mit Fruktose gefüttert wurden im Vergleich zu denen, die Glukose, Saccharose oder Wasser erhielten. Vor allem E. coli Bakterien mit einem bestimmten Gen für Fimbrienproteine (P-Fimbrien) sowie Bakteroides Stämme traten bei Fruktose gefütterten Mäusen vermehrt auf. Des Weiteren wurde ein verändertes Tight-junction Muster in diesen Mäusen festgestellt. Eine veränderte Defensinexpression wurde allerdings nicht gefunden. Konklusionen: Im Gegensatz zu Glukose und Saccharose führt ein chronischer Fruktosekonsum im Mausmodel zu einer veränderten Darmflora und Darmpermeabilität. Ob die veränderte Darmpermeabilität durch das vermehrte Auftreten adhärenter Bakterien an der Mukosa bedingt ist, oder vielmehr durch Fruktose oder andere Faktoren (veränderte Motilität) beeinflusst ist, kann an dieser Stelle nicht abschließend beurteilt werden. Referenzen: 1. Darfeuille-Michaud, et al. Gastroenterology 2004. 127: 412–421. 2. Swidsinski, et al. Gastroenterology 2002. 122: 44–54.
ISSN:0341-0501
1438-9916
DOI:10.1055/s-2007-983428