Neoadjuvante, sequentielle, dosisdichte Chemotherapie mit Epirubicin und Cyclophosphamid gefolgt von Docetaxel beim primären Mammakarzinom

Einleitung: Die primär systemische Chemotherapie des lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms erzielt ähnliche Überlebensraten wie die adjuvante Therapie. Dabei wird die Anzahl der brusterhaltenden Operationen (BET) deutlich erhöht, zusätzlich erfolgt eine In-vivo-Sensitivitätstestung des Karzinoms. A...

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Published inGeburtshilfe und Frauenheilkunde
Main Authors Cramer, EM, Moers, C, Zarghooni, V, Mallmann, P, Warm, M
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 14.10.2005
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Summary:Einleitung: Die primär systemische Chemotherapie des lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms erzielt ähnliche Überlebensraten wie die adjuvante Therapie. Dabei wird die Anzahl der brusterhaltenden Operationen (BET) deutlich erhöht, zusätzlich erfolgt eine In-vivo-Sensitivitätstestung des Karzinoms. Aufgrund der positiven Ergebnisse der dosisdichten Chemotherapie in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms wird in dieser Studie die neoadjuvante, dosisdichte Applikation von Epirubicin und Cyclophosphamid gefolgt von Docetaxel untersucht. Methoden: Als Haupteinschlusskriterien für diese prospektive Phase-II-Studie gelten ein histologisch gesichertes Mammakarzinom >2cm, keine Fernmetastasierung sowie ein Lebensalter zwischen 18–65 Jahren. Die Patientinnen erhalten Epirubicin 90mg/m2 kombiniert mit Cyclophosphamid 600mg/m2 (q2w x 4 Zyklen) gefolgt von Docetaxel 75mg/m2 (q2w x 4 Zyklen). Es erfolgt ein obligater Support mit Pegfilgrastim 24h nach Applikation der ersten 4 Chemotherapiezyklen zur Vorbeugung neutropenischer Komplikationen. Im Abstand von 2 Zyklen erfolgt zur Beurteilung des Tumoransprechens eine klinische und sonographische Untersuchung. Primäres Zielkriterium dieser Studie ist die Tumorresponse, sekundäre Zielparameter sind u.a. die Rate der BET, die therapieassoziierte Toxizität und die Ermittlung des krankheitsfreien Überlebens sowie des Gesamtüberlebens. Ergebnisse: Bislang wurden 80 Patienten in die Studie aufgenommen, eine Auswertung erfolgte von 37 Studienteilnehmerinnen (mittleres Alter 51 Jahre). Pathologisch gesicherte Komplettremissionen wurden bei 9 Patientinnen (24,3%) beobachtet, partielle Remissionen bei 16 (43,2%), eine minimal response bei 5 (13,5%), eine stable disease zeigten 6 Studienteilnehmerinnen (16,2%). Bei einer Patientin (2,7%) kam es zu einer Progredienz des Mammakarzinoms. Als relevante Nebenwirkung trat ein Hand-Fuß-Syndroms Grad II (NCI-CTC Kriterien) bei 24 Patientinnen (67.5%) nach Docetaxelapplikation auf. Zwei Patientinnen entwickelten eine Neutropenie Grad IV (NCI-CTC Kriterien. Bei reduziertem Allgemeinzustand wurde auf Wunsch einer Studienteilnehmerin die Chemotherapie nach dem 6. Zyklus vorzeitig beendet. Schlussfolgerung: Die neoadjuvante, sequentielle, dosisdichte Applikation von Epirubicin und Cyclophosphamid (unter obligatem Support mit Pegfilgrastim) gefolgt von Docetaxel ist eine wirksame Therapie des lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms mit akzeptabler therapiebedingter Toxizität und einer niedrigen Rate neutropenischer Komplikationen. Aufgrund der aktuellen Datenlage ist in einem Ergänzungsprotokoll die Gabe von Herceptin bei Her2neu-Überexpression vorgesehen.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2005-920865