Lebererkrankungen des Feten im Dopplersonogramm

Bislang wurde Lebererkrankungen des Feten bei der Pränatalen Diagnostik wenig Beachtung geschenkt. Im Zeitraum 12/2000 bis 08/2003 konnten wir mittels der Dopplersonographie eine erhöhte Leberdurchblutung bei vier Feten feststellen – ohne dass eine „klassische“ Ursache, wie eine extreme Wachstumsret...

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Published inZeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie
Main Authors Ladendorf, B, Kilavuz, Ö
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 11.03.2004
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Summary:Bislang wurde Lebererkrankungen des Feten bei der Pränatalen Diagnostik wenig Beachtung geschenkt. Im Zeitraum 12/2000 bis 08/2003 konnten wir mittels der Dopplersonographie eine erhöhte Leberdurchblutung bei vier Feten feststellen – ohne dass eine „klassische“ Ursache, wie eine extreme Wachstumsretardierung vorlag. Als Indikatoren für die arterielle und venöse Durchblutung der Leber verwendeten wir die A. hepatica und die V. portae sin. Alle vier Feten zeigten das gleiche dopplersonographische Blutströmungsmuster: vermehrte Durchblutung mit erniedrigtem RI und erhöhten Geschwindigkeiten in der A. hepatica und Rückwärtsströmung in der V. portae sin., Zeichen einer Zentralisation in der A. cerebri media, normale Strömung in Ductus venosus und V. umbilicalis. Bei einem Fetus wurde postpartal eine Mekoniumperitonitis diagnostiziert, bei den anderen drei wurde z.T. intrauterin, z.T. postpartal eine Zytomegalieinfektion festgestellt. Histopathologisch entsteht bei einer Entzündung durch eine aktive Hyperämie eine 10fach gesteigerte Durchblutung. Bei frühgeborenen Neugeborenen mit peribakterieller Infektion konnte 2002 von Kempley und Murdoch dopplersonographisch ein signifikanter Anstieg der Strömungsgeschwindigkeiten bei gleichzeitiger Abnahme der Pulsatilität im Truncus coeliacus gezeigt werden. Diese Untersuchung und die hier vorgestellten Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass insbesondere eine stark vermehrte Blutströmung in der A. hepatica aber auch die Strömungsrichtung in der V. portae sin. als ein wichtiger differentialdiagnostischer Parameter hinsichtlich einer Lebererkrankung verstanden werden kann.
ISSN:0948-2393
1439-1651
DOI:10.1055/s-2003-818313