Vergleich möglicher Therapien radiogener Carotisstenosen
Hintergrund: Zerebrale Ischämien können als Komplikation von radiogenen Arteriopathien der hirnversorgenden Arterien auftreten, wobei pathogenetisch eine akzelerierte Arteriosklerose diskutiert wird (Patel, 2006). Zielsetzung: Die Behandlung radiogener Stenosen der hirnversorgenden Gefäße ist bisher...
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Published in | Aktuelle Neurologie |
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Main Authors | , , , |
Format | Conference Proceeding |
Language | German |
Published |
11.09.2007
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Summary: | Hintergrund:
Zerebrale Ischämien können als Komplikation von radiogenen Arteriopathien der hirnversorgenden Arterien auftreten, wobei pathogenetisch eine akzelerierte Arteriosklerose diskutiert wird (Patel, 2006).
Zielsetzung:
Die Behandlung radiogener Stenosen der hirnversorgenden Gefäße ist bisher nur in Beobachtungsstudien systematisch untersucht worden, wobei die Indikation zu einer operativen Intervention zurückhaltend gestellt wird.
Patienten und Methoden:
In eine Beobachtungsstudie wurden 10 Patienten (6 W, Alter 48–80J.) eingeschlossen, die bei Neoplasien bestrahlt und bei denen eine klinische Symptomatik (durchschnittlich 11,95 Jahre nach Tumorerstdiagnose; 5 TIA, 5 cerebraler Infarkt) sowie eine hochgradige Stenose der Carotiden sonographisch festgestellt wurden.
Ergebnisse:
Eine Patientin erhielt eine alleinige Therapie mit Thrombozytenfunktionshemmern, 2 Patienten eine Carotis-TEA und 8 Patienten PTA/Stent.
Die konservativ behandelte Patientin zeigte keine Stenoseprogredienz über 25 Jahre, sie verstarb jedoch bei bilateraler Phrenicusparese aufgrund einer respiratorischen Globalinsuffizienz.
Nach Carotis-TEA zeigten 2/2 Patienten keine postoperative Komplikation. 15 Jahre postoperativ zeigte ein Patient eine asymptomatische ca. 60% ACC-Stenose, ein anderer entwickelte innerhalb von 2 Jahren eine symptomatische filiforme Re-Stenose, die mit PTA/Stent versorgt wurde.
Nach PTA/Stent waren 2/8 Patienten asymptomatisch ohne duplexsonographischen Nachweis von Stenosen im Verlauf. Frühkomplikationen fanden sich bei 6/8 Patienten. Davon zeigten 5/6 Patienten ein unzureichendes technisches Ergebnis (3/5 asymptomatische Reststenose nach Stentimplantation, 2/5 symptomatische in-stent-Verschlüsse innerhalb 30 Tagen). Einmal kam es periinterventionell zu multiplen ipsilateralen embolischen Infarkten mit Einblutung nach lokalem Lyse-Versuch.
Diskussion:
Unsere Studie zeigt ähnlich wie die Studie von Ting & al., 2004, dass bei fehlenden ischämischen Frühkomplikationen nach PTA/Stent gute klinische Ergebnisse erreicht werden. Andererseits fanden sich bei 3/8 Patienten schwere, bleibende, infarktbedingte, postinterventionelle Behinderungen.
Schlussfolgerung:
Da Marcel & al., 2005 zeigten, dass Rezidive der ursprünglichen Malginome für die Gesamtprognose entscheidend sind, raten wir im Sinne eines „primum nihil nocere“ zu Zurückhaltung bezüglich einem interventionellen Vorgehen. |
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ISSN: | 0302-4350 1438-9428 |
DOI: | 10.1055/s-2007-987852 |