Pränatale Diagnose einer Obstruktion des Foramen ovale – 2 Fallbeispiele

Der pränatale Verschluss des Foramen ovale ist ein seltenes aber schwerwiegendes Ereignis. Er kann einhergehen mit supraventrikulärer Tachykardie, Hydrops fetalis, Trikuspidalinsuffizienz oder Rechtsherzversagen. In der Mehrzahl der Fälle erfolgt die Diagnosestellung im Rahmen einer postmortalen Unt...

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Published inZeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie
Main Authors Hagen, A, Albig, M, Altinöz, H, Hopp, H, Entezami, M
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 11.03.2004
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Summary:Der pränatale Verschluss des Foramen ovale ist ein seltenes aber schwerwiegendes Ereignis. Er kann einhergehen mit supraventrikulärer Tachykardie, Hydrops fetalis, Trikuspidalinsuffizienz oder Rechtsherzversagen. In der Mehrzahl der Fälle erfolgt die Diagnosestellung im Rahmen einer postmortalen Untersuchung nach intrauterinem Fruchttod. Die Ätiologie ist unklar, verschiedene Theorien werden diskutiert. Wir berichten über 2 Feten, bei denen sich die Diagnose pränatal mit 36 Schwangerschaftswochen nur über eine bestehende Ventrikelasymmetrie manifestierte. Der rechte Ventrikel erschien dilatiert. Der enddiastolische Durchmesser des linken Vorhofs und Ventrikels lag im Normbereich. Das interatriale Septum erschien verdickt. Im Bereich des Foramen ovale bestand eine aneurysmatische Aussackung in den linken Vorhof ohne Nachweis eines rechts-links shunts im gepulsten Doppler. Die weitere intrakardiale Anatomie sowie die links- und rechtsventrikuläre Ausstrombahn waren unauffällig. Nach der Entbindung durch primäre Sektio caesarea erschienen beide Kinder nicht hydropisch, ohne Zeichen der kardialen oder pulmonalen Dekompensation. Die Echokardiographie zeigte ein strukturell normales Herz mit vergrößertem rechten und unauffälligem linken Ventrikel. Die zweite Untersuchung am 7. Lebenstag zeigte in beiden Fällen eine normale kardiale Biometrie. Der Nachweis eines verschlossenen Foramen ovale sollte zunächst Anlaß für eine weiterführende Untersuchung zum Ausschluss anderer kardialer oder extrakardialer Fehlbildungen sein, welche die weitere Prognose beeinflussen oder zur Klärung der Ursache beitragen können. Sofern Zeichen der kardialen Dekompensation bestehen erscheint die Entbindung sinnvoll.
ISSN:0948-2393
1439-1651
DOI:10.1055/s-2003-818172