Hormonelle Regulation der Angiogenese und der Gefäßpermeabilität im humanen Corpus luteum

Zielsetzung: Die hormonelle Steuerung der Angiogenese im humanen Corpus luteum ist bisher nur unzulänglich untersucht worden, obwohl verschiedene Pathologien (z.B. das ovarielle Hyperstimulationssyndrom, OHSS) mit hormonell induzierter gestörter Angiogenese und Gefäßpermeabilität einhergehen. Ziel i...

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Published inGeburtshilfe und Frauenheilkunde
Main Authors Wulff, C, Kreienberg, R
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 01.12.2003
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Summary:Zielsetzung: Die hormonelle Steuerung der Angiogenese im humanen Corpus luteum ist bisher nur unzulänglich untersucht worden, obwohl verschiedene Pathologien (z.B. das ovarielle Hyperstimulationssyndrom, OHSS) mit hormonell induzierter gestörter Angiogenese und Gefäßpermeabilität einhergehen. Ziel ist es daher, die Einflüsse von humanem Choriongonadotropin (hCG) auf die Angiogeneseaktivität, Gefäßpermeabilität und die Expression angiogenetischer Faktoren im humanen Corpus luteum zu untersuchen. Methoden: Humane Corpora lutea des menstruellen Zyklus und nach hCG-Stimulation wurden während abdominalen Hysterektomien enukleiert. Das Gefäßsystem wurde durch CD34-Immunhistochemie dargestellt und quantifiziert. Über die Doppelmarkierung mit Ki-67 wurde ein Proliferationsindex für Endothelzellen als Maß für die Angiogeneseaktivität erstellt. Die Genexpression der angiogenetischen Faktoren, VEGF und Angiopoietin-2 (Ang-2), wurde mittels In-situ-Hybridisierung untersucht. Ergebnisse: Die frühe Lutealphase zeichnet sich durch die größte Endothelzellproliferation aus. In der mittleren Lutealphase ist das Gefäßsystem etabliert, so dass die gemessene Endothelzellfläche am größten war. Nach hCG-Stimulation fand sich ein erneuter Anstieg der Endothelzellproliferation. Hiermit war auch ein weiterer Anstieg der Endothelzellfläche verbunden. VEGF war in Lutealzellen exprimiert, während Ang-2-mRNA in einer kleinen Anzahl von Lutein- und Endothelzellen lokalisiert war. Nach hCG-Stimulation war sowohl die VEGF- als auch die Ang-2-mRNA vermehrt exprimiert. Zusammenfassung: Diese Daten belegen erstmalig für das humane Corpus luteum, dass der Einsatz von Gonadotropinen zur Aktivierung der Angiogenese über eine vermehrte Synthese angiogenetischer Faktoren führt. Ein möglicher Einsatz von Angiogenese-Inhibitoren, die im Primaten-Corpus luteum zur Suppression lutealer Angiogenese und Gefäßpermeabilität führen, wäre daher von großer klinischer Bedeutung, z.B. für die Therapie des OHSS.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2003-815132