Die Behandlung sexuell übertragener akuter Hepatitis C Infektionen bei HIV-positiven Patienten

Einleitung: Erste Daten einer retrospektiven Analyse der akuten Hepatitis C Infektion (HCV) bei mit humanem Immundefizienz Virus (HIV) koinfizierten Patienten zeigten ein langanhaltendes virologisches Ansprechens bei 90% der Patienten. In dieser Studie wurde die Effektivität und Sicherheit der frühe...

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Published inZeitschrift für Gastroenterologie
Main Authors Vogel, M, Nattermann, J, Baumgarten, A, Klausen, G, Lutz, T, Mauss, S, Mayr, C, Hintsche, B, Schranz, D, Cordes, C, Stellbrink, HJ, Schuler, C, Ummard, K, Carganico, A, Spengler, U, Rockstroh, JK
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 23.01.2007
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Summary:Einleitung: Erste Daten einer retrospektiven Analyse der akuten Hepatitis C Infektion (HCV) bei mit humanem Immundefizienz Virus (HIV) koinfizierten Patienten zeigten ein langanhaltendes virologisches Ansprechens bei 90% der Patienten. In dieser Studie wurde die Effektivität und Sicherheit der frühen Behandlung der akuten Hepatitis C bei HIV-koinfizierten prospektiv untersucht. Methoden: Prospektive, multizentrische, nicht-randomisierte klinische Studie. Haupteinschlusskriterien waren HIV-positive Patienten mit einer akuten HCV-Infektion und einer CD4-Zellzahl über 300/µl. Eine akute HCV-Infektion war definiert als Vorliegen von mindestens zwei der drei folgenden Kriterien innerhalb der vorangegangenen 4 Monate: 1) bekannte oder wahrscheinliche Exposition gegenüber HCV, 2) Serokonversion des HCV-Antikörpertests, 3) Anstieg der Serum ALT >350 IU/l mit normalen Werten im Jahr vor der Infektion. Alle Patienten wurden mit einem pegylierten Interferon über 24 Wochen behandelt. Nachfolgende Protokolländerungen empfahlen die zusätzliche Gabe von Ribavirin bei HCV-Genotypen 1 und 4 sowie eine initiale 12-wöchige Beobachtung des Spontanverlaufs im Falle einer klinisch symptomatischen HCV-Infektion. Ergebnisse: 40 männliche Patienten (medianes Alter 38 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. Die mediane ALT zum Zeitpunkt der Diagnose betrug 262 IU/l, HCV-RNA 700 000 IU/ml, CD4-Zellzahl 440/µl. Die HCV-Genotypen verteilten sich wie folgt: Genotyp (GT) 1 bei 26, GT 2 bei 2, GT 3 bei 5 und GT 4 bei 5 (1 Patient nicht typisierbar, 1 Patient Mischinfektion GT 1 und 2). 10 Patienten wurden nicht behandelt, von denen 7 Patienten im Verlauf eine chronische HCV-Infektion mit positiver HCV-RNA zu Woche 24 entwickelten. 30 Patienten wurden behandelt. Die Behandlung wurde in 4 Fällen frühzeitig beendet (virologisches Versagen 3 Patienten, Anstieg der ALT unter Therapie 1 Patient), ein Patient ging aufgrund fehlender Nachbeobachtung verloren. In 8 Fällen wurde die Behandlung auf 48 Wochen verlängert. In der Intent To Treat Analyse (missing=failure) zeigte sich eine negative HCV-RNA am Ende der Therapie in 22/30 Patienten (73%), eine Ausheilung mit negativer HCV-RNA 24 Wochen nach Behandlungsende fand sich in 19/30 (63%) der Patienten. Schlussfolgerung: Die frühe Behandlung der akuten Hepatitis C Infektion zeigt hohe virologische Anprechraten bei Patienten mit HIV-Koinfektion.
ISSN:0044-2771
1439-7803
DOI:10.1055/s-2007-967880