Erhöhung der Sensitivität bei angiographischer Blutungsquellensuche mittels selektiver Heparin-Injektion bei unteren gastrointestinalen Blutungen

Ziele: Bei klinisch relevanten akuten gastrointestinalen Blutungen lässt sich häufig angiographisch die Frage nach einer Blutungsquelle nicht primär klären. Konsequenz daraus ist in vielen Fällen eine ungezielte, ausgedehnte Darmresektion. Diese Studie soll klären, ob eine zusätzliche Darstellung na...

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Published inRöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren
Main Authors Holtkamp, R, Albrecht, TA, Foert, EF, Feilcke, GF, Wolf, KW
Format Conference Proceeding
LanguageGerman
Published 19.05.2004
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Summary:Ziele: Bei klinisch relevanten akuten gastrointestinalen Blutungen lässt sich häufig angiographisch die Frage nach einer Blutungsquelle nicht primär klären. Konsequenz daraus ist in vielen Fällen eine ungezielte, ausgedehnte Darmresektion. Diese Studie soll klären, ob eine zusätzliche Darstellung nach selektiver Injektion von Heparin zur Provokation einer Blutung bei primär negativem Angiographieergebnis eine Verbesserung des Blutungsnachweises bewirken kann. Methode: Seit 01/03 wurden bisher 16 Untersuchungen an 13 Patienten mit akuter unterer gastrointestinaler Blutung durchgeführt. Zunächst erfolgte eine DSA der A. mesenterica superior und inferior, ggf. mit zusätzlicher superselektiver Darstellung relevanter Seitenäste. Sofern diese Serien negativ blieben, wurden pro Gefäß (AMS und AMI) 5.000 I.E. Heparin selektiv, intraarteriell verabreicht. Wenige Minuten später erfolgte eine erneute Darstellung. Ergebnis: Die Detektion einer Blutungsquelle gelang in der primären Angiographie bei 5 der 16 (31%) Untersuchungen. In der folgenden zweiten Angiographie nach Heparin-Provokation konnte dann bei weiteren 3 der 11 (27%) primär negativen Untersuchungen eine aktive Blutungsquelle lokalisiert und somit eine gezielte Resektion eines umschriebenen Darmsegmentes (ggf. nach Markierung mit Patentblau) ermöglicht werden. Schlussfolgerung: Die Lokalisation einer Blutungsquelle bei unteren gastrointestinalen Blutungen gelingt durch die selektive Injektion von Heparin durch Provokation einer erneuten aktiven Blutung in 27% der primär negativen Angiographien.
ISSN:1438-9029
1438-9010
DOI:10.1055/s-2004-827820