Mosaike bei monogenen Erkrankungen

Zusammenfassung Mosaike sind durch das parallele Vorliegen von Zellen des Organismus mit unterschiedlichen Genotypen gekennzeichnet. Mutationen können dabei sowohl in den Keimzellen ( Keimbahnmutationen) als auch in den Körperzellen ( somatische Mutation) entstehen. Für monogene Erkrankungen, bei de...

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Published inMedizinische Genetik Vol. 26; no. 3; pp. 336 - 341
Main Authors Kurth, Ingo, Grimm, Tiemo
Format Journal Article
LanguageEnglish
German
Published Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 01.11.2014
Springer-Verlag
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Summary:Zusammenfassung Mosaike sind durch das parallele Vorliegen von Zellen des Organismus mit unterschiedlichen Genotypen gekennzeichnet. Mutationen können dabei sowohl in den Keimzellen ( Keimbahnmutationen) als auch in den Körperzellen ( somatische Mutation) entstehen. Für monogene Erkrankungen, bei denen die Mutation bei den Eltern nicht nachzuweisen ist, besteht die Möglichkeit eines elterlichen Keimzellmosaiks mit einem Wiederholungsrisiko für weitere Nachkommen. Ein gut untersuchtes Beispiel ist die Duchenne-Muskeldystrophie. Zudem konnten in den letzten Jahren die Ursachen syndromaler Erkrankungen, die auf ein somatisches Mosaik mit einer dominant wirkenden Mutation zurückzuführen sind, aufgeklärt werden. Beispiele sind das Proteus-Syndrom oder Erkrankungen aus dem Formenkreis der Hirnentwicklungsstörungen. Die Diagnostik dieser sporadischen Erkrankungen ist insbesondere durch den Einsatz von Next-Generation-Sequencing-Technologien möglich geworden. Es ist davon auszugehen, dass die Mosaikdiagnostik deshalb auch außerhalb der Tumorgenetik weiter an Bedeutung zunehmen wird. Möglicherweise spielen Mosaike auch bei häufigeren Erkrankungen eine größere Rolle, als bislang angenommen.
ISSN:0936-5931
1863-5490
DOI:10.1007/s11825-014-0005-3