Prophylaxe rezidivierender Harnwegsinfektionen

Zusammenfassung Hintergrund Meist sind junge oder postmenopausale Frauen von rezidivierenden Harnwegsinfektionen (rHWI; ≥ 3 HWI/Jahr) betroffen. Oft findet man keine therapierbaren Ursachen. Verhaltensempfehlungen reduzieren die Rezidivrate auf bis zu zwei Drittel. Methode Eine kontinuierliche niedr...

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Published inUrologe. Ausgabe A Vol. 53; no. 10; pp. 1468 - 1475
Main Authors Vahlensieck, W., Bauer, H.-W., Piechota, H.J., Ludwig, M., Wagenlehner, F.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 01.10.2014
Springer Nature B.V
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Meist sind junge oder postmenopausale Frauen von rezidivierenden Harnwegsinfektionen (rHWI; ≥ 3 HWI/Jahr) betroffen. Oft findet man keine therapierbaren Ursachen. Verhaltensempfehlungen reduzieren die Rezidivrate auf bis zu zwei Drittel. Methode Eine kontinuierliche niedrig dosierte Langzeitprophylaxe (LP) mit Antibiotika oder eine postkoitale Einmaldosis senken die Rezidivrate auf bis zu 5 %. Gemäß den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Urologie sollten Nitrofurantoin, Trimethoprim oder Cotrimoxazol, bei speziellen Indikationen Cephalosporine oder Fluorochinolone, eingesetzt werden. Die orale bzw. parenterale Immunprophylaxe stellt eine Alternative zur LP von rHWI dar, wenn eine Stärkung der Immunkompetenz sinnvoll ist und/oder eine antibiotische LP nicht durchgeführt werden kann. Eine Estriol-Substitution zur LP, die am besten lokal durchgeführt wird, hat in der Postmenopause meist keine Nebenwirkungen. Schlussfolgerung Trotz positiver Evidenz der LP mit Cranberries ist die optimale Form der Therapie noch zu klären. Die Wertigkeit weiterer Ansätze wie Phytotherapeutika, Mannose, Harnansäuerung, die Beeinflussung der Bakterien in Darm oder Vagina oder eine Immunstimulation durch Akupunktur und stationäre Rehabilitation ist noch unklar.
ISSN:0340-2592
1433-0563
DOI:10.1007/s00120-014-3562-9