Daten zur Antibiotikaresistenzlage in Deutschland Vier Jahre Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS)

Zusammenfassung Im Jahr 2007 wurde am Robert Koch-Institut (RKI) die Infrastruktur von ARS – „Antibiotika-Resistenz-Surveillance in Deutschland“ – entwickelt und installiert. Laboratorien, die Proben aus medizinischen Versorgungseinrichtungen mikrobiologisch untersuchen, übermitteln die in der Routi...

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Published inBundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Vol. 55; no. 11-12; pp. 1370 - 1376
Main Authors Noll, I., Schweickert, B., Abu Sin, M., Feig, M., Claus, H., Eckmanns, T.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 01.11.2012
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Summary:Zusammenfassung Im Jahr 2007 wurde am Robert Koch-Institut (RKI) die Infrastruktur von ARS – „Antibiotika-Resistenz-Surveillance in Deutschland“ – entwickelt und installiert. Laboratorien, die Proben aus medizinischen Versorgungseinrichtungen mikrobiologisch untersuchen, übermitteln die in der Routinediagnostik erhobenen Resistenzergebnisse bakterieller Erreger in standardisierter Form zur zentralen Auswertung an das RKI. Die Datenbasis für die Jahre 2008 bis 2011 umfasst ca. 1,3 Mio. Proben aus der stationären Versorgung sowie Daten zu annähernd 800.000 Proben aus der ambulanten Versorgung. Auf Basis der kategorialen Bewertungen der Empfindlichkeit als sensibel (S), intermediär (I) bzw. resistent (R) werden Trends der Methicillin-Resistenz bei Staphylococcus aureus (MRSA) sowie der Cefotaxim-Nicht-Empfindlichkeit als Indikator für das mögliche Vorliegen einer Extended-Spektrum-β-Laktamase (ESBL) bei Escherichia (E.) coli und Klebsiella (K.) pneumoniae in 4 verschiedenen Versorgungsbereichen bzw. Kategorien analysiert: für die stationäre Versorgung, für die ambulante Versorgung insgesamt, für Intensivstationen sowie für Isolate aus Blutkulturen. Die Häufigkeit von MRSA in der stationären Versorgung zeigt nach stagnierenden Werten oberhalb der 20% sowohl insgesamt als auch auf Intensivstationen und bei Blutkulturen erstmals von 2010 auf 2011 eine Abnahme. Dagegen sind in der ambulanten Versorgung, soweit diese durch Routinediagnostik abgebildet wird, MRSA-Raten zwischen 11 und 13% in den Jahren 2008 bis 2011 zu beobachten. Die Nicht-Empfindlichkeit gegenüber Cefotaxim als Indikator für das mögliche Vorliegen einer ESBL bei E.  coli zeigt im betrachteten Zeitraum in der stationären Versorgung ansteigende Tendenz, die auf Intensivstationen oberhalb der 10%-Marke verläuft, hingegen tritt die Cefotaxim-Nicht-Empfindlichkeit bei K. pneumoniae häufiger auf ohne eindeutige Tendenz. In der ambulanten Versorgung finden sich bei beiden Spezies von Jahr zu Jahr steigende Häufigkeiten von Cefotaxim-Nicht-Empfindlichkeit, die nahezu zu einer Verdopplung auf 6,0% führen.
ISSN:1436-9990
1437-1588
DOI:10.1007/s00103-012-1559-3