Retrospektive Untersuchung der Anti-VEGF-Behandlungsrealität und Wirksamkeit bei Patienten mit neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD) in Deutschland Behandlungsrealität von Ranibizumab bei nAMD in Deutschland

Zusammenfassung Hintergrund Es gibt noch wenig aktuelle deutsche Daten, die beschreiben, wie die Standardtherapie der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD), die intravitreale operative Medikamentengabe (IVOM) von Vascular-endothelial-growth-factor (VEGF)-Inhibitoren, im klinischen...

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Published inDer Ophthalmologe : Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft Vol. 112; no. 3; pp. 246 - 254
Main Authors Ziemssen, F., Eter, N., Fauser, S., Bopp, S., Radermacher, M., Hasanbasic, Z., Holz, F.G.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 01.03.2015
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Es gibt noch wenig aktuelle deutsche Daten, die beschreiben, wie die Standardtherapie der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD), die intravitreale operative Medikamentengabe (IVOM) von Vascular-endothelial-growth-factor (VEGF)-Inhibitoren, im klinischen Alltag umgesetzt wird. Patienten und Methoden Im Rahmen einer internationalen retrospektiven Studie wurden nAMD-Patienten rekrutiert, die erstmals zwischen dem 01.01.2009 und 31.08.2009 mit mindestens einer Gabe Ranibizumab behandelt worden waren. Die Patienten wurden bis zum 31.08.2011 nachbeobachtet. Der primäre Endpunkt war die Veränderung der Sehschärfe am Ende des ersten und zweiten Jahres der Behandlung unter Ranibizumab. Sekundäre Endpunkte waren die Ermittlung der angewandten Therapieschemata sowie das Monitoring der Krankheitsaktivität in der klinischen Praxis. Ergebnisse Von den insgesamt 2227 Patienten wurden 420 für die deutsche Kohorte rekrutiert. Nach 1 Jahr wurde eine mittlere Veränderung der Sehschärfe von 1,1 ± 15,7 Buchstaben und nach 2 Jahren von − 0,8 ± 17,2 beobachtet. Eine durchschnittliche Verbesserung des Visus wurde bis etwa Tag 90 beobachtet. Danach trat eine zunehmende Visusreduktion auf. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Zusammenhang der Visusänderung mit der Anzahl der verabreichten IVOMs. Patienten erhielten während des ersten Jahres mehr IVOMs (4,3 ± 1,9) als im zweiten Jahr (1,3 ± 2,2). Die Mehrzahl der Visiten (> 98,6 %) erfolgte sehr unregelmäßig. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Visiten betrug 47,7 ± 36,7 Tage. Diskussion Die Behandlungsintensität von Patienten mit nAMD in Deutschland war zum Zeitpunkt der Studie nicht ausreichend, um den initialen Visusgewinn aufrechtzuerhalten. Die ernüchternde Realität in Deutschland war in Bezug auf Anzahl der Injektionen und den Visusverlauf schlechter als in den meisten anderen an der AURA-Studie beteiligten Ländern. In der klinischen Praxis sind häufige und regelmäßige Kontrollen und Behandlungen notwendig, um das „pro re nata“ (PRN)-Schema für die Therapie der nAMD zu optimieren.
ISSN:0941-293X
1433-0423
DOI:10.1007/s00347-014-3217-7