PleurX-Drainagekatheter zur palliativen Behandlung maligner Pleuraergüsse

Zusammenfassung Fragestellung: Bei Patienten mit malignen Pleuraergüssen und eingeschränktem bis schlechtem Allgemeinzustand (ECOG 3 – 4) und/oder mit gefesselter Lunge stellt die Anlage eines Pleuraverweilkatheters (PleurX) mit intermittierender Ergussentlastung eine Alternative dar. Wir untersucht...

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Published inPneumologie (Stuttgart, Germany) Vol. 66; no. 11; pp. 637 - 644
Main Authors Dilkaute, M., Klapdor, B., Scherff, A., Ostendorf, U., Ewig, S.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Stuttgart · New York Georg Thieme Verlag KG 06.11.2012
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Summary:Zusammenfassung Fragestellung: Bei Patienten mit malignen Pleuraergüssen und eingeschränktem bis schlechtem Allgemeinzustand (ECOG 3 – 4) und/oder mit gefesselter Lunge stellt die Anlage eines Pleuraverweilkatheters (PleurX) mit intermittierender Ergussentlastung eine Alternative dar. Wir untersuchten daher die Ergebnisse dieser Methode in unserem Patientengut. Methoden: Retrospektiv wurden die Verläufe aller Patienten, die vom 6. 6. 2005 bis zum 7. 9. 2010 im Thoraxzentrum eine PleurX-Anlage erhalten hatten, mittels Erhebungsbogen erfasst, insbesondere das Auftreten von anlagebedingten Komplikationen sowie Kurzzeit- und Langzeit-Komplikationen, die Pleurodeserate, die Häufigkeit nachfolgender ergussbedingter Krankenhausaufenthalte sowie die Liegezeit der Drainage und die mittlere Überlebenszeit nach Drainageanlage. Zur Erfassung des Verlaufs erfolgte die Versendung standardisierter Fragebögen an die behandelnden Ärzte im niedergelassenen Bereich. Ergebnisse: Die häufigsten Primärdiagnosen waren Lungenkarzinom, Mammakarzinom und Mesotheliom. Die Drainageanlage-assoziierte Komplikationsrate betrug 7 %, die Komplikationen konnten leicht beherrscht werden. Die Kurzzeit-Komplikationsrate nach Drainageeinlage betrug 7 %, die Langzeit-Komplikationsrate 18 %. In sechs Fällen musste die Drainage aufgrund von Komplikationen entfernt werden. Die durchschnittliche Drainageliegezeit betrug 52 Tage. Die Pleurodeserate betrug 16 %. In 78 % aller Fälle mit Follow-up erfolgte kein weiterer ergussbedingter Krankenhausaufenthalt. Die mittlere Überlebenszeit nach Drainageanlage betrug 76 ± 85 Tage (1 – 453). Schlussfolgerungen: Die Anlage einer PleurX-Draiange ist mit einer nur geringen Komplikationsrate behaftet. Kurzzeit- und Langzeit-Komplikationen nach Drainageanlage sind selten, überwiegend leichtgradig und gut beherrschbar. Ergussbedingte Krankenhausaufenthalte werden in der Mehrzahl der Fälle nicht mehr erforderlich.
ISSN:0934-8387
1438-8790
DOI:10.1055/s-0032-1325881