Update Harnleiterrekonstruktion 2024

Harnleiterstrikturen können im gesamten Harnleiterverlauf auftreten. Die Genese ist dabei vielfältig. Ursächlich für die Entstehung sind u. a. angeborene Anomalien, iatrogene Verletzungen im Rahmen von endoskopischen sowie offenen oder minimalinvasiven viszeralchirurgischen, gynäkologischen und urol...

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Published inUrologe. Ausgabe A Vol. 63; no. 1; pp. 25 - 33
Main Authors Hook, S., Gross, A. J., Netsch, C., Becker, B., Filmar, S., Vetterlein, M. W., Kluth, L. A., Rosenbaum, C. M.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.01.2024
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Summary:Harnleiterstrikturen können im gesamten Harnleiterverlauf auftreten. Die Genese ist dabei vielfältig. Ursächlich für die Entstehung sind u. a. angeborene Anomalien, iatrogene Verletzungen im Rahmen von endoskopischen sowie offenen oder minimalinvasiven viszeralchirurgischen, gynäkologischen und urologischen Eingriffen sowie eine zuvor erfolgte Radiatio. Die Therapieplanung bei Harnleiterstrikturen erfordert eine detaillierte Auseinandersetzung mit Striktur- und Patientencharakteristika. Angesichts der vielfältigen Optionen zur Harnleiterrekonstruktion müssen verschiedene Methoden für jeden Patienten in Betracht gezogen werden. Kurzstreckige proximale Engen sowie Engen am pyeloureteralen Übergang werden operativ meist mittels Nierenbeckenplastik nach Anderson-Hynes versorgt. Bei kurzstreckigen proximalen und mittleren Harnleiterstrikturen kann eine End-zu-End-Anastomosierung erfolgen. Bei distalen Strikturen kommt die Ureterozystoneostomie zum Einsatz und wird häufig mit einer Boari- und/oder Psoas-Hitch-Plastik kombiniert. Vor allem die Behandlung von langstreckigen Strikturen im Bereich des proximalen und mittleren Harnleiters stellt weiterhin eine chirurgische Herausforderung dar. Hier bietet die Verwendung von Darminterponaten eine anerkannte Therapieoption mit guten funktionellen Ergebnissen, jedoch auch damit assoziierten potenziellen Komplikationen. Die offen-chirurgische Harnleiterrekonstruktion stellt jedoch weiterhin vor allem nach multiplen abdominellen Voroperationen ein etabliertes Verfahren dar.
ISSN:2731-7064
0340-2592
2731-7072
1433-0563
DOI:10.1007/s00120-023-02232-z