Qualitätskriterien in der Therapie des Peniskarzinoms

Zusammenfassung Hintergrund Das Peniskarzinom (PeKa) ist eine seltene Tumorentität mit einer großen Schwankungsbreite in der Versorgungsqualität und hieraus resultierenden häufig suboptimalen onkologischen und funktionellen Behandlungsergebnissen. Ziel der Arbeit Die Fragestellung ist die Analyse de...

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Published inUrologe. Ausgabe A Vol. 60; no. 2; pp. 186 - 192
Main Authors Thomas, A., Kölling, F., Haferkamp, A., Tsaur, I.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Medizin 01.02.2021
Springer Nature B.V
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Das Peniskarzinom (PeKa) ist eine seltene Tumorentität mit einer großen Schwankungsbreite in der Versorgungsqualität und hieraus resultierenden häufig suboptimalen onkologischen und funktionellen Behandlungsergebnissen. Ziel der Arbeit Die Fragestellung ist die Analyse der aktuellen Versorgungssituation in der klinischen Routine, Identifikation der relevanten Kernmerkmale und deren Referenzwerte der Therapiequalität. Material und Methoden Die Recherche bezieht sich auf relevante Peer-review-Publikationen und publizierte Kongressabstracts in Medline, Embase und anderen Datenbanken sowie der Google-Web-Suchmaschine. Ergebnisse Die Kernqualitätsmerkmale der PeKa-Versorgung umfassen organerhaltende Chirurgie des Primärtumors, invasives Leistenlymphknotenstaging und systemische Therapie. Die Konformität dieser Parameter mit den Leitlinien ist aktuell flächendeckend niedrig. Zentrumsbildung führte in manchen Regionen zu einer deutlichen Verbesserung der Behandlungsqualität und steigender Anlehnung an die Empfehlungen der Fachgesellschaften. Schlussfolgerung Zentrumsbildung und darauf basierende Netzwerke können zu einer deutlichen Verbesserung der Patientenversorgung führen. So können Referenzwerte für die Kernqualitätsmerkmale der Therapie des Tumors generiert und validiert, zudem organerhaltende Chirurgie, invasives Lymphknotenstaging sowie systemische Therapie im zunehmenden Umfang eingesetzt werden. Empirisch könnte der Referenzwert für diese 3 Qualitätskriterien bei 90 % Anlehnung an die Leitlinien angestrebt werden. Vor einer Zentrumsbildung müssen jedoch solche für die praktische Umsetzung relevanten Aspekte wie Übernahme der Reisekosten für die Betroffenen, Ausgaben für die Infrastruktur und Messinstrumente der Lebensqualität und Patientenzufriedenheit nach Zentralisierung adressiert werden.
ISSN:0340-2592
1433-0563
DOI:10.1007/s00120-020-01429-w