Anastomosenstenose nach radikaler Prostatektomie und Blasenhalsenge nach operativer Therapie der benignen Prostatahyperplasie: rekonstruktive Möglichkeiten

Zusammenfassung Blasenhalsengen (BHE) nach operativer Therapie der benignen Prostatahyperplasie (BPH) und Anastomosenstenosen (AS) nach radikaler Prostatektomie beim Prostatakarzinom treten regelmäßig auf. Beide Krankheitsbilder sollten jedoch wegen der zugrunde liegenden Pathologie, der Anatomie un...

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Published inUrologe. Ausgabe A Vol. 59; no. 4; pp. 398 - 407
Main Authors Rosenbaum, C. M., Becker, B., Gross, A., Netsch, C.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Medizin 01.04.2020
Springer Nature B.V
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Summary:Zusammenfassung Blasenhalsengen (BHE) nach operativer Therapie der benignen Prostatahyperplasie (BPH) und Anastomosenstenosen (AS) nach radikaler Prostatektomie beim Prostatakarzinom treten regelmäßig auf. Beide Krankheitsbilder sollten jedoch wegen der zugrunde liegenden Pathologie, der Anatomie und der operativen Ergebnisse getrennt betrachtet werden. AS treten mit einer Inzidenz von 0,2–28 % meist innerhalb der ersten 2 Jahre postoperativ auf. Die initiale Therapie sollte endourologisch per Dilatation, (Laser)schlitzung oder Resektion erfolgen. Nach drei erfolglosen Versuchen sollte eine offene Rekonstruktion erfolgen. Hierfür sind verschiedene Zugangswege (abdominell, perineal, abdominoperineal) beschrieben, die alle mit guten Erfolgsraten einhergehen. Allerdings besteht ein hohes Inkontinenzrisiko. Die Inkontinenz kann erfolgreich mit der Implantation eines artifiziellen Sphinkters therapiert werden. Die Inzidenz der BHE liegt über alle desobstruierenden Verfahren hinweg bei ca. 5 %. In der Regel treten BHE in den ersten 2 Jahren auf. Auch hier sollte zunächst eine endourologische Therapie erfolgen. Bei rezidivierenden BHE ist eine offene Rekonstruktion zu empfehlen. Die YV-Plastik ist dabei eine etablierte Operation, die T‑Plastik stellt eine Modifikation dar. Die Erfolgsrate der offenen Rekonstruktion ist hoch. Sowohl für die AS als auch für die BHE liegen erste Fallbeschreibungen für robotisch assistierte Rekonstruktionen vor.
ISSN:0340-2592
1433-0563
DOI:10.1007/s00120-020-01143-7