Systemtherapie für das kleinzellige Lungenkarzinom im Stadium IV

Zusammenfassung Hintergrund Das kleinzellige Lungenkarzinom („small-cell lung cancer“, SCLC) tritt in etwa 15 % der Lungenkrebsfälle auf und zeichnet sich durch eine sehr hohe Proliferationsrate, frühe Metastasierung und schlechte Prognose aus. Ein starker Risikofaktor für das SCLC ist Zigarettenkon...

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Published inDer Onkologe Vol. 27; no. 9; pp. 876 - 886
Main Authors Horn, Marlitt, Watermann, Iris, Reck, Martin
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Medizin 01.09.2021
Springer Nature B.V
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Das kleinzellige Lungenkarzinom („small-cell lung cancer“, SCLC) tritt in etwa 15 % der Lungenkrebsfälle auf und zeichnet sich durch eine sehr hohe Proliferationsrate, frühe Metastasierung und schlechte Prognose aus. Ein starker Risikofaktor für das SCLC ist Zigarettenkonsum. Mehr als zwei Drittel aller PatientInnnen mit SCLC befinden sich schon bei Erstdiagnose in einem metastasierten Tumorstadium. Nur sehr wenige Patienten befinden sich initial in einem lokal begrenzten Stadium, welches einem potenziell kurativen, oft multimodalen Therapieansatz zugänglich ist. Ergebnis Genetische Analysen beim SCLC ergaben zahlreiche chromosomale Rearrangements und eine hohe Mutationslast, die nahezu immer mit einer funktionellen Inaktivierung des Tumorsuppressor-Gens TP53 und RB1 einhergeht. Aufgrund vieler darüber hinaus auftretender genetischer Veränderungen entsteht eine große intratumorale Heterogenität. Diese Heterogenität beeinflusst maßgeblich die Tumorentstehung, frühe Metastasierung und Therapieresistenz. Ein zunehmend besseres Verständnis der Tumorbiologie des SCLC hat zur Detektion potenzieller Zielstrukturen geführt. Die positiven Ergebnisse durch Hinzunahme der Immuntherapie zur Standardchemotherapie im metastasierten Tumorstadium haben nach langer Zeit der Maßnahmenstagnation Hoffnung auf ein verbessertes Therapie-Outcome gemacht. Der besondere Fokus liegt sicher hierbei auch auf der kleinen Subgruppe der Patienten, bei denen unter Immuntherapie eine langanhaltende Krankheitsstabilisierung erzielt werden konnte. Das Ziel sollte es sein, weitere spezifische Zielstrukturen zu detektieren, um diese Ergebnisse auf ein größeres Patientenkollektiv übertragen zu können.
ISSN:0947-8965
2731-7226
1433-0415
2731-7234
DOI:10.1007/s00761-021-00960-5