Neue ESC-Leitlinien 2019 zur Behandlung von supraventrikulären Tachykardien

Zusammenfassung Im September 2019 wurden die neuen Leitlinien zur Behandlung von supraventrikulären Tachykardien (SVT) auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) veröffentlicht. Eine der wichtigsten Aussagen der Leitlinien ist, dass eine Katheterablation als Therapie der Wa...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inHerz Vol. 44; no. 8; pp. 701 - 711
Main Authors Kuck, K.-H., Phan, H. L., Tilz, R. R.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Medizin 01.12.2019
Springer Nature B.V
Subjects
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Zusammenfassung Im September 2019 wurden die neuen Leitlinien zur Behandlung von supraventrikulären Tachykardien (SVT) auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) veröffentlicht. Eine der wichtigsten Aussagen der Leitlinien ist, dass eine Katheterablation als Therapie der Wahl im Rahmen einer ausführlichen Besprechung von Risiken und Vorteilen für die meisten Patienten empfohlen werden sollte. Diese Empfehlung erkennt die Katheterablation als eine heutzutage sehr breit etablierte, effektive und sichere Behandlungsmethode mit geringer Komplikationsrate an, die die Behandlung von SVT durch erhebliche technische Entwicklungen in den letzten Jahren revolutioniert hat. Die neuen Leitlinien beinhalten eine Aktualisierung der Empfehlungen zur medikamentösen antiarrhythmischen Therapie. Die meisten der bisher eingesetzten Medikamente wurden, basierend auf der aktuellen Datenlage, heruntergestuft. Es wird in den Empfehlungen angedeutet, dass die meisten Antiarrhythmika, die aktuell bei SVT eingesetzt werden (außer Betablocker und evtl. Kalziumkanalantagonisten), proarrhythmogen sind. SVT sind mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft assoziiert, und die Leitlinien liefern neue Empfehlungen für diese Patientengruppe. Es wird betont, alle antiarrhythmischen Medikamente im ersten Trimester der Schwangerschaft zu vermeiden. Eine Katheterablation ist durch die neuen Technologien auch bei schwangeren Patientinnen ohne Strahlenbelastung möglich. Die Katheterablation sollte nach den neuen Empfehlungen bei persistierenden oder rezidivierenden Arrhythmien, bei denen die antiarrhythmische Therapie ineffektiv, kontraindiziert oder nicht gewünscht ist, als Therapieoption erwogen werden.
ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/s00059-019-04866-2