Bizentrische Untersuchung zur Verordnung von Anfallsunterbrechungsmedikamenten im pädiatrischen Alltag

Zusammenfassung Hintergrund Zur Anfallsunterbrechung bei Kindern und Jugendlichen mit epileptischen Anfällen stehen mehrere Medikamente zur Verfügung, deren Applikation auch durch Laienhelfer möglich ist. Es existieren jedoch keine einheitlichen oder standardisierten Empfehlungen. Fragestellung Ziel...

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Published inClinical Epileptology Vol. 32; no. 3; pp. 209 - 214
Main Authors Borusiak, Peter, Cagnoli, Sabine, Mazheika, Yuliya, Jenke, Andreas
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Medizin 01.08.2019
Springer Nature B.V
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Zur Anfallsunterbrechung bei Kindern und Jugendlichen mit epileptischen Anfällen stehen mehrere Medikamente zur Verfügung, deren Applikation auch durch Laienhelfer möglich ist. Es existieren jedoch keine einheitlichen oder standardisierten Empfehlungen. Fragestellung Ziel dieser Studie waren die Beschreibung des praktischen Ablaufs im klinischen Alltag in 2 Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin sowie die Klärung zentraler praxisrelevanter Fragen; bei wie vielen Patienten finden sich Angaben zu mitgegebenen und/oder empfohlenen Medikamenten in den Arztbriefen, und von welchen Variablen und Einflussfaktoren ist dies abhängig? Welche Medikamente werden empfohlen, welche mitgegeben? Sind Empfehlungen zu Dosisangaben vorhanden, wenn ja: stimmen diese Empfehlungen? Material und Methoden Es wurden Entlassungsbriefe von 1113 Kindern und Jugendlichen mit insgesamt 1510 fieberassoziierten und/oder afebrilen Anfällen aus 2 pädiatrischen Kliniken aus den Jahren 2013 bis 2017 ausgewertet. Ergebnisse Bei 24 % der Anfälle fehlten in den Entlassungsbriefen Angaben zur Medikation. Als Notfallmedikation wurden fast ausschließlich Benzodiazepine empfohlen (Diazepam [DZP], Midazolam [MDZ] und Lorazepam). Dabei wurde DZP signifikant häufiger mitgegeben, MDZ dagegen empfohlen. Bei 14,7 % fehlten Angaben zur Dosis. Wenn Dosisangaben vorhanden waren, so stimmten diese überwiegend (93 %) mit den Empfehlungen der Fachinformationen überein. Diskussion Hinsichtlich der Klarheit und Konsequenz der Empfehlungen sowie der Dokumentation in den Arztbriefen gibt es klaren Verbesserungsbedarf. Der Unterschied bei den Medikamenten bezüglich der Diskrepanz zwischen Mitgabe und Empfehlung zeigt das ökonomische Spannungsfeld im Alltag auf.
ISSN:1617-6782
2948-1058
1610-0646
2948-104X
DOI:10.1007/s10309-019-0255-9