Psychosoziale Beratung für Krebspatienten

Vor diesem Hintergrund haben die Information und Beratung von Krebspatienten sowohl in medizinischen als auch psychosozialen Fragen einen hohen Stellenwert. Information und Beratung sind auch wichtige Voraussetzungen für die gemeinsame Entscheidungsfindung des Patienten und des Arztes. Darüber hinau...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published inBest practice onkologie Vol. 9; no. 3-4; pp. 38 - 42
Main Author Weis, Joachim
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 01.08.2014
Springer Nature B.V
Subjects
Online AccessGet full text

Cover

Loading…
More Information
Summary:Vor diesem Hintergrund haben die Information und Beratung von Krebspatienten sowohl in medizinischen als auch psychosozialen Fragen einen hohen Stellenwert. Information und Beratung sind auch wichtige Voraussetzungen für die gemeinsame Entscheidungsfindung des Patienten und des Arztes. Darüber hinaus haben Information und Beratung eine wichtige Funktion in der Begleitung und Betreuung des Patienten in der Rehabilitation und Nachsorge. Der vorliegende Artikel fokussiert Fragen der psychosozialen Information und Beratung von Tumorpatienten. Psychosoziale Unterstützungsbedürfnisse von Tumorpatienten Wie eine systematische Literaturrecherche, die im Rahmen der Erstellung der S3-Leitlinie Psychoonkologie (S3-Leitlinie zur psychosozialen Diagnostik, Beratung und Behandlung erwachsener Krebspatienten) durchgeführt wurde, zeigt, sind die Unterstützungsbedürfnisse von Krebspatienten heute sehr gut erforscht [10]. Weiterhin wünschen sie sich Hilfen im Umgang mit Ungewissheit hinsichtlich der Zukunft und im Umgang mit Veränderungen in der Lebensführung, Hilfen bei Erschöpfung (Fatigue), Hilfen bei Problemen im Arbeitsleben und bei Beeinträchtigung im Alltag [9,14]. „Ein großes Unterstützungsbedürfnis besteht im Umgang mit Ängsten, Depressivität und Traurigkeit“ Eine patientenorientierte Information und Beratung über psychoonkologische Unterstützungsangebote möglichst frühzeitig im Behandlungsverlauf zielt darauf ab, eine am individuellen Bedarf orientierte psychoonkologische Versorgung einzuleiten. Dieses Belastungserleben kann sich über die Zeit und im Verlauf der Erkrankung sowie der Behandlung verändern. Fortschreiten der Krebserkrankung, Selbstwertprobleme, Beeinträchtigungen des Körperbildes, Probleme mit dem Partner oder der Partnerin u.v.a.m. Zur Erfassung der psychosozialen Belastung sowie zur Ermittlung des sich daraus ergebenden psychoonkologischen Beratungs- oder Behandlungsbedarfs wird in der S3-Leitlinie Psychoonkologie das Distress-Thermometer oder die HADS empfohlen [11]. Im Einzelnen beinhalten die Leistungen ambulanter psychosozialer Krebsberatungsstellen die Bereitstellung und Vermittlung von Information und soziale oder sozialrechtliche sowie psychologische Beratung, die in einem persönlichen Gespräch, aber auch in Form von Telefonaten erbracht werden können.
ISSN:0946-4565
1862-8559
DOI:10.1007/s11654-014-0511-4