Anorganische Namensreaktionen

• Published in: Chemie in unserer Zeit Vol. 55; no. 5; pp. 320 - 329
• Main Author: Hasenpusch, Wolfgang
• Format: Journal Article
• Language: English; German
• Published: Frankfurt Wiley Subscription Services, Inc 01.10.2021
• Subjects: Organic chemistry; Textbooks
• ISSN: 0009-2851; 1521-3781
• DOI: 10.1002/ciuz.201900056

Naturwissenschaftler und Techniker dürfen neben ganzen Büchern mit organischen Namensreaktionen nicht verkennen, dass auch in der anorganischen und physikalischen Chemie eine Reihe von Namensreaktionen bekannt geworden ist. Wenig verwunderlich scheint, dass die mit Persönlichkeiten bedachten Verfahren, Methoden, Regeln, Verbindungen und anderes mehr schon älteren Datums sind. Denn neben den mnemotechnischen Vorteilen der Verknüpfung mit Entdecker‐ und Entwickler‐Namen haben sie auch einen gewissen Zeitraum der Bewährung zu durchlaufen. Auch wird es immer seltener, dass einzelne Forscher ihre Entdeckungen und Erfindungen in Unternehmen und Instituten alleine publizieren und patentrechtlich anmelden dürfen, denn zum einen sind doch entscheidende Untersuchungen mit der Hilfe anderer Abteilungen notwendig, zum anderen laufen viele Forschungs‐ und Entwicklungsprojekte von Anfang an in Teams ab. In organic chemistry, which largely dominated education at German universities, so many reactions and processes are known under the names of their inventors that the name reactions of inorganic processes are easily forgotten. Exceptions may be the Haber‐Bosch process and the Solvay cycle, which have already become the subject of chemistry at school. However, textbooks such as Winnacker‐Küchler quote so many name reactions with inorganic industrial processes that only a comprehensive body of literature can adequately acknowledge their development and significance. In the following, selected inorganic name reactions are presented.