Bestimmung der S-Allele in Brennkirschensorten (Prunus avium L.)

Brennkirschen sind Süßkirschensorten, welche spezielle Eigenschaften für die Branntweinproduktion und die industrielle Verarbeitung besitzen. Ihr Hauptanbaugebiet in Deutschland befindet sich in Baden-Württemberg und in Teilen Bayerns. In den letzten Jahren wurde über einen geringen Fruchtbehang in...

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Published inErwerbsobstbau Vol. 47; no. 2-3; pp. 40 - 45
Main Authors Schuster, Mirko, Früh, Susanne
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Dordrecht Springer Nature B.V 01.04.2005
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Summary:Brennkirschen sind Süßkirschensorten, welche spezielle Eigenschaften für die Branntweinproduktion und die industrielle Verarbeitung besitzen. Ihr Hauptanbaugebiet in Deutschland befindet sich in Baden-Württemberg und in Teilen Bayerns. In den letzten Jahren wurde über einen geringen Fruchtbehang in neu gepflanzten Brennkirschenanlagen berichtet. Süßkirschen sind selbstinkompatibel und benötigen deshalb eine Bestäubersorte. Ursache ist ein gametophytischer Selbstinkompatibilitätsmechanismus, bedingt durch einen S-Lokus. Mit Hilfe molekularer Marker wurden deshalb Untersuchungen zu den S-Allel-Kombinationen in 62 Brennkirschensorten bzw. -herkünften aus dem Raum Oberkirch, Mittelbaden, durchgeführt. Im Ergebnis konnten zwei bisher noch nicht beschriebene S-Allele und 14 neue Inkompatibilitätsgruppen ermittelt werden. Ursache für den schlechten Fruchtansatz in neuen Kirschenanlagen mit den Hauptsorten ‘Dolleseppler’ und ‘Benjaminer’ sind die gleichen S-Allel-Kombinationen (S1S7) in beiden Sorten. Als mögliche Befruchtersorten werden die Sorten ‘Schwarze Schüttler’ (S6S7), ‘Hartwälder’ (S4S7), ‘Feuerkirsche’ (S4S14) und die ehemalige Sorte ‘Dolleseppler’ der Baumschule Kiefer (S1S4) empfohlen.
ISSN:0014-0309
1439-0302
DOI:10.1007/s10341-004-0051-0