AV-Knoten-Reentry-Tachykardien im Kindesalter : Kurative Behandlung durch Hochfrequenzstromablation

ZusammenfassungHintergrund: AV-Knoten-Reentry-Tachykardien stellen die zweithäufigste Form supraventrikulärer Tachykardien im Kindesalter dar.¶   Patienten und Methoden: Bei 41 jungen Patienten mit einem mittleren Alter von 9,6 (3,7–16) Jahren wurde aufgrund medikamentös refraktärer AV-Knoten-Reentr...

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Published inClinical research in cardiology Vol. 89; no. 6; pp. 538 - 545
Main Authors KRIEBEL, T, BERTRAM, H, WINDHAGEN-MAHNERT, B, BÖKENKAMP, R, KAULITZ, R, ROHLOFF, A, PEUSTER, M, HAUSDORF, G, PAUL, T
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Darmstadt Steinkopff 01.06.2000
Springer Nature B.V
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Summary:ZusammenfassungHintergrund: AV-Knoten-Reentry-Tachykardien stellen die zweithäufigste Form supraventrikulärer Tachykardien im Kindesalter dar.¶   Patienten und Methoden: Bei 41 jungen Patienten mit einem mittleren Alter von 9,6 (3,7–16) Jahren wurde aufgrund medikamentös refraktärer AV-Knoten-Reentry-Tachykardien (n=38) bzw. rezidivierender Synkopen (n=3) eine elektrophysiologische Untersuchung durchgeführt. Hier konnte bei allen Patienten durch programmierte Vorhofstimulation eine duale AV-Knoten-Physiologie nachgewiesen und die typische Tachykardie (slow-fast-Typ, Kammerfrequenz im Mittel 220/min) induziert werden. Ein steuerbarer 7 F Ablationskatheter wurde zunächst in der inferoparaseptalen Region nahe am Ostium des Koronarvenensinus am Trikuspidalklappenanulus plaziert. Ziel war die Registrierung eines späten und fraktionierten lokalen atrialen Elektrogramms während Sinusrhythmus. Von dieser Stelle ausgehend wurde Hochfrequenzstrom (500 kHz) mit der Zieltemperatur von 70°C zur Ablation des langsam leitenden Schenkels appliziert. Sofern während der Energieabgabe ein langsam beschleunigter junktionaler Rhythmus (<120/min) auftrat, wurde die programmierte Vorhofstimulation wiederholt. Ansonsten wurde schrittweise erneut Energie bis in eine septale Position am Trikuspidalklappenanulus appliziert. Als erfolgreiche Ablation des langsam leitenden Schenkels wurde der fehlende Nachweis der dualen AV-Knoten-Physiologie definiert, als Modulation des langsam leitenden Schenkels der Nachweis von maximal einem atrialen Echoimpuls.¶   Ergebnisse: Durch 1-19 (Median 6) Energieabgaben konnte bei 35/41 Patienten der langsam leitende Schenkel abladiert werden, bei den übrigen 6 Kindern gelang eine Modulation. Komplikationen wie ein höhergradiger AV-Block wurden nicht beobachtet. Während der Nachbeobachtung (im Mittel 4,1 Jahre) trat bei 2 Kindern erneut eine supraventrikuläre Tachykardie auf.¶   Schlussfolgerung: Die selektive Hochfrequenzstromablation/-modulation ist auch bei jungen Patienten mit AV-Knoten-Reentry-Tachykardien eine sichere und kurative Therapie.
ISSN:0300-5860
1861-0684
1435-1285
1861-0692
DOI:10.1007/s003920070226