Cardiac Memory nach Schrittmacherimplantation

Zusammenfassung Hintergrund Obgleich T‑Negativierungen infolge von Cardiac Memory bei Schrittmacherpatienten bereits vor 50 Jahren erstmals beschrieben wurden, ist über die Prävalenz und über klinische Prädiktoren dieses Phänomens wenig bekannt. Methodik Nach Ausschluss von 238 Patienten wegen Schen...

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Published inHerzschrittmachertherapie & Elektrophysiologie Vol. 30; no. 4; pp. 404 - 408
Main Authors Grimm, Wolfram, Luck, Kathrin, Greene, Brandon, Parahuleva, Mariana
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Medizin 01.12.2019
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Obgleich T‑Negativierungen infolge von Cardiac Memory bei Schrittmacherpatienten bereits vor 50 Jahren erstmals beschrieben wurden, ist über die Prävalenz und über klinische Prädiktoren dieses Phänomens wenig bekannt. Methodik Nach Ausschluss von 238 Patienten wegen Schenkelblockierungen im EKG oder wegen Schrittmacherabhängigkeit wurden insgesamt 325 Patienten eingeschlossen, die sich zur Routinekontrolle ihres Schrittmachers ambulant vorstellten. Bei allen Patienten wurde während passagerer Inhibierung ihres Schrittmachers ein 12-Kanal-Standard-EKG abgeleitet. Ergebnisse Cardiac Memory konnte bei 115 der 325 Patienten (35 %) dokumentiert werden und zeigte eine deutliche Abhängigkeit zur ventrikulären Stimulationshäufigkeit mit einer Prävalenz von 9 % bei einer ventrikulären Stimulationshäufigkeit ≤25 % und einer Prävalenz von 86 % bei einer ventrikulären Stimulationshäufigkeit ≥75 %. Diskussion Cardiac Memory wurde bei jedem dritten Patienten nach Schrittmacherimplantation beobachtet mit einem Anstieg der Prävalenz auf über 80 % bei häufiger ventrikulärer Stimulation. Cardiac Memory infolge ventrikulärer Stimulation hat keinen Krankheitswert und darf nicht mit morphologisch ähnlichen T‑Wellen-Negativierungen bei akutem Koronarsyndrom, bei schwerer linksventrikulärer Hypertrophie oder bei Myokarditis verwechselt werden.
ISSN:0938-7412
1435-1544
DOI:10.1007/s00399-019-00646-x