Bedeutung des Lebertraumas für die Inzidenz von Sepsis, Multiorganversagen und Letalität bei Schwerstverletzten Eine organspezifische Auswertung von 24.771 Patienten des Traumaregisters der DGU
Zusammenfassung Hintergrund Die Lebenserwartung nach einem generalisierten schweren Trauma wird häufig durch den initialen Verlust großer Blutmengen und der sekundären Inzidenz einer Sepsis und eines Multiorganversagens (MOV) limitiert. Die mögliche Bedeutung eines Lebertraumas als unabhängiger Leta...
Saved in:
Published in | Der Unfallchirurg Vol. 111; no. 4; pp. 232 - 239 |
---|---|
Main Authors | , , , , , , , , |
Format | Journal Article |
Language | German |
Published |
Berlin/Heidelberg
Springer-Verlag
01.04.2008
|
Subjects | |
Online Access | Get full text |
Cover
Loading…
Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Die Lebenserwartung nach einem generalisierten schweren Trauma wird häufig durch den initialen Verlust großer Blutmengen und der sekundären Inzidenz einer Sepsis und eines Multiorganversagens (MOV) limitiert. Die mögliche Bedeutung eines Lebertraumas als unabhängiger Letalitätsfaktor bei polytraumatisierten Patienten ist bisher am großen Patientenkollektiv nicht genau untersucht.
Patienten und Methoden
Die Daten von 24.711 Patienten des Traumaregisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) aus 113 Kliniken (1993-2005) wurden retrospektiv ausgewertet. Alle Patienten mit einem „Injury Severity Score“ (ISS)>16 Punkten, ohne isoliertes Schädel-Hirn-Trauma und primärer Aufnahme wurden eingeschlossen.
Ergebnisse
321 Patienten mit einer Leberverletzung (AIS
Leber
=3–5, AIS
Abdomen
<3, ISS>16) wurden mit 574 am Abdomen verletzten Patienten (AIS
Abdomen
=3–5, AIS
Leber
<3, ISS>16) und 9574 Patienten ohne relevante abdominelle oder Leberverletzung verglichen (AIS
Leber
oder AIS
Abdomen
<3). Patienten mit führender relevanter Leberverletzung zeigten bei ähnlichem ISS einen signifikanten Anstieg der Letalität im Gegensatz zu Patienten mit anderen Abdominalverletzungen (34,9 vs. 11,6%), Sepsisrate nach Überleben von 24 h (19,9 vs. 11,0%) und MOV (32,7 vs. 16,6 %).
Schlussfolgerung
Die hier dargestellten Ergebnisse zeigen, dass das Lebertrauma einen wichtigen Prognosefaktor darstellt und die Möglichkeit bietet Patienten mit einem hohen Risiko für Sepsis, MOV und Letalität frühzeitig zu erkennen. |
---|---|
ISSN: | 0177-5537 1433-044X |
DOI: | 10.1007/s00113-008-1409-9 |