Adenokarzinome des Dünndarms Eine Krankheit, an die selten gedacht wird

Zusammenfassung Hintergrund Dünndarmkarzinome sind insgesamt sehr selten. Die Diagnose ist häufig erschwert durch unspezifische und wechselnde Symptome. Adenokarzinome des Dünndarms werden häufig erst im fortgeschrittenen Stadium nachgewiesen, dann zumeist mit einer schlechten Prognose. Methodik Bes...

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Published inChirurg Vol. 83; no. 4; pp. 374 - 380
Main Authors Sendt, W., Wurst, C., Settmacher, U., Altendorf-Hofmann, A.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 01.04.2012
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Dünndarmkarzinome sind insgesamt sehr selten. Die Diagnose ist häufig erschwert durch unspezifische und wechselnde Symptome. Adenokarzinome des Dünndarms werden häufig erst im fortgeschrittenen Stadium nachgewiesen, dann zumeist mit einer schlechten Prognose. Methodik Beschrieben werden Diagnostik, Therapie und Verlauf bei einer konsekutiven Serie von 42 Patienten mit Adenokarzinomen des Dünndarms, die zwischen 1995 und 2009 in zwei chirurgische Kliniken vorstellig wurden. Ergebnisse Die Tumoren waren bei 21 Patienten (50%) im Duodenum bei 16 (38%) im Jejunum und bei 5 (12%) im Ileum. Die 5-Jahres-Überlebensrate aller Patienten betrug 20% bei einer medianen Überlebenszeit von 19 Monaten. Statistisch signifikanten Einfluss auf die Überlebensraten bei den resezierten Patienten hatten univariat der präoperative Allgemeinzustand, die R-Klassifikation und das Tumorstadium. In der multivariaten Analyse erwiesen sich Residualtumor und pT-Kategorie als unabhängige Prognosefaktoren. Schlussfolgerung Die vollständige (R0) Tumorresektion stellt die einzige Chance auf Langzeitüberleben dar. Zukünftige Untersuchungen sollten sich daher auf die Früherkennung, aber auch auf adjuvante Therapieverfahren zielen. Gründe für die späte Diagnose sind wohl die geringe Spezifität der Symptome und die Seltenheit der Erkrankung.
ISSN:0009-4722
1433-0385
DOI:10.1007/s00104-011-2159-8