Der subligamentäre Transfer der Extensor-digitorum-brevis-Sehne zur Behandlung der medialen Achsenabweichung der Kleinzehen

Zusammenfassung Operationsziel Stellungskorrektur einer medialen Achsenabweichung im Kleinzehengrundgelenk II–IV durch einen subligamentären Transfer der Extensor-digitorum-brevis-Sehne zur Behandlung eines schmerzhaften Zehenkonflikts. Indikationen Flexible mediale Achsenabweichung der Kleinzehen I...

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Published inOperative Orthopädie und Traumatologie Vol. 21; no. 1; pp. 88 - 96
Main Author Fuhrmann, Renée A.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Munchen Urban and Vogel 01.03.2009
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Summary:Zusammenfassung Operationsziel Stellungskorrektur einer medialen Achsenabweichung im Kleinzehengrundgelenk II–IV durch einen subligamentären Transfer der Extensor-digitorum-brevis-Sehne zur Behandlung eines schmerzhaften Zehenkonflikts. Indikationen Flexible mediale Achsenabweichung der Kleinzehen II–IV im Kleinzehengrundgelenk. Kontraindikationen Kontrakte bzw. knöchern bedingte Kleinzehenfehlstellung. Instabilität des Kleinzehenmittelgelenks als Ursache der Deformität. Neuropathische Deformität. Floride Infektion am Fuß. Operationstechnik Regionalanästhesie. Rückenlage. S-förmiger dorsaler Zugang über dem Kleinzehengrundgelenk. Mediales Spalten der Strecksehnenaponeurose und Durchführung eines dorsomedialen Kapselrelease. Distale Tenotomie der Extensor-digitorum-brevis-Sehne und Transfer des freien Sehnenendes unter dem Ligamentum intermetatarsale hindurch zur lateralen Grundphalanx. Unter adäquater Vorspannung hier periostale oder transossäre Fixation in korrigierter Kleinzehenstellung. Weiterbehandlung Postoperativer Verband mit Zügelung der Kleinzehe in Korrekturstellung. Hochlagerung. Antiphlogistische Therapie. Mobilisation unter Vollbelastung im Vorfußentlastungsschuh über 4 Wochen. Nach Abschluss der Wundheilung Anpassung eines Zehenspreizers, der über 12 Wochen tagsüber konsequent getragen werden muss. Während der Nacht Anlegen einer Zügelungsbandage. Nach 4 Wochen Beginn mit aktiver Übungsbehandlung der Kleinzehen (Greifübungen, Zehenstand, Aquajogging) und Übergang auf bequemes Konfektionsschuhwerk. Ergebnisse 23 von 32 Patienten mit transversaler Kleinzehenfehlstellung der Zehen II und/oder III konnten nach durchschnittlich 19 Monaten nachuntersucht werden. Die mediale Achsenabweichung der Kleinzehe wurde von durchschnittlich 28° auf 6° verbessert. Vier Patienten mit isoliertem Sehnentransfer zeigten nach primär zufriedenstellender Kleinzehenstellung eine rezidivierende Fehlstellung mit dorsaler Subluxation im Kleinzehengrundgelenk, wobei dies bei zwei Patienten mit einer Hallux-valgus-Fehlstellung > 30° kombiniert war. Sechs Patienten mit gleichzeitig durchgeführter metatarsaler Verkürzungsosteotomie wiesen einen unzureichenden Bodenkontakt der betreffenden Kleinzehe („floating toe“) auf. Die aktive Beweglichkeit im Kleinzehengrundgelenk war bei allen Patienten deutlich eingeschränkt; der Zehenstand war möglich. Röntgenologisch konnte eine Verbesserung der Gelenkkongruenz erzielt werden. 18 Patienten wiesen ein kongruentes Gelenk, fünf eine Subluxation mit medialer Abweichung der Grundphalanx auf.
ISSN:0934-6694
1439-0981
DOI:10.1007/s00064-009-1608-8