Effektivität der "Triple-Prozedure" bei akuter bakterieller Keratitis

Zusammenfassung HINTERGRUND: Bakterielle Hornhautentzündungen, insbesondere diejenigen, die von gramnegativen Bakterien hervorgerufen werden, sind durch einen heftigen Verlauf und eine sehr rasche Entwicklung, die oft zur Perforation führt, gekennzeichnet. Die einzige Möglichkeit der Wiederherstellu...

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Published inSpektrum der Augenheilkunde Vol. 24; no. 4; pp. 224 - 229
Main Authors Amansakhatov, S., Žutdieva, M.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Vienna Springer-Verlag 01.08.2010
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Summary:Zusammenfassung HINTERGRUND: Bakterielle Hornhautentzündungen, insbesondere diejenigen, die von gramnegativen Bakterien hervorgerufen werden, sind durch einen heftigen Verlauf und eine sehr rasche Entwicklung, die oft zur Perforation führt, gekennzeichnet. Die einzige Möglichkeit der Wiederherstellung der Sehkraft ist die Verwendung der Keratoplastik. In Anbetracht des besonderen Krankheitsverlaufs sind nicht nur die Hornhaut, sondern auch die inneren Strukturen des Auges, die zur Verdickung von Aderhaut und Augenlinse führen , für Entzündungen anfällig. Ein vertretbares Verfahren ist in diesem Fall die Verwendung der durchgehenden Keratoplastik, Linsenextraktion und Implantation der Hinterkammerlinse oder die so genannte "Triple-Prozedure". PATIENTEN UND METHODEN: Eine retrospektive Analyse der verschiedenen Verfahren zur Entfernung der Augenlinse bei der Durchführung der "Triple-Prozedure" von 40 Augen bei 40 Patienten mit schwerem infektiösen Hornhautulkus wurde von 2003 bis 2007 im wissenschaftlich-klinischen Zentrum für Augenkrankheiten in Ashgabat, Turkmenistan, durchgeführt. Die Patienten wurden, abhängig von der Methode der Linsenextraktion, in folgende Gruppen geteilt: Gruppe I: Linsenentfernung durch die Trepanationswunde "open sky", Gruppe II: Linsenextraktion durch die Trepanationskante, Gruppe III: Lensektomie durch den zusätzlichen translimbalen oder transskleralen Schnitt nach voller Fixierung des Transplantates. ERGEBNISSE: Gruppe I hatte das beste Transplantatüberleben von 22 Patienten. 10 Patienten hatten ein transparentes, 8 ein teilweise trübes und 4 Patienten ein vollständig trübes Transplantat. Von 12 Patienten in Gruppe II hatten 7 Patienten eine kristallklare, 3 Patienten eine leicht trübe und 2 Patienten eine irreversible Eintrübung der Hornhaut. Das schlechteste Ergebnis hatte Gruppe III, wo von 6 Patienten 2 Patienten ein transparentes Transplantat aufwiesen, 1 Patient ein leicht trübes Transplantat hatte und 3 Patienten eine irreversible Trübung der Hornhaut zeigten. Die optischen Ergebnisse stehen im Einklang mit den biologischen, die besten Ergebnisse sind in Gruppe I mit Sehschärfe bis zu 0,4–0,5 bei 4 Patienten, in Gruppe II hatten von 12 Patienten 3 Patienten die höchste Sehkraft von 0,06–0,1 und in Gruppe III von 6 Patienten hatte nur 1 Patient gute Sehkraft. SCHLUSSFOLGERUNG: Unsere Studie hat die hohe Effektivität der "Triple-Prozedure" bei besonders schweren Formen des bakteriellen Hornhautulkus, die durch gramnegative Stäbchen wie Pseudomonas aeruginosa und Escherichia coli hervorgerufen sind, gezeigt. Die Effek tivität der Operation hängt vom Entzündungszustand der operierten Augen und vom Verfahren der Linsenentfernung während der Operation ab. In Folge der Behandlung ist es gelungen, bei 24 Patienten (60%) eine Sehkraft von 0,005 bis 0,5 zu erreichen und auch den Augapfel zu erhalten.
ISSN:0930-4282
1613-7523
DOI:10.1007/s00717-010-0419-5