Veränderungen der Gehfähigkeit spastisch bewegungsgestörter Kinder und Jugendlicher Zweiwöchige physikalisch-medizinische Komplexbehandlung

Zusammenfassung In Deutschland bekommen wahrscheinlich alle Kinder mit infantiler Zerebralparese (IZP) Physiotherapie, die sehr unterschiedlich sein kann. Obwohl man mit einem Verhältnis von 1,5–2,0 Kindern mit IZP auf 1000 Lebendgeburten rechnen muss, gibt es kaum Untersuchungen zu Therapieergebnis...

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Published inManuelle Medizin Vol. 48; no. 2; pp. 107 - 111
Main Authors Lohse-Busch, H., Kraemer, M., Reime, U., Marbler, X., Möwis, U.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Berlin/Heidelberg Springer-Verlag 01.04.2010
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Summary:Zusammenfassung In Deutschland bekommen wahrscheinlich alle Kinder mit infantiler Zerebralparese (IZP) Physiotherapie, die sehr unterschiedlich sein kann. Obwohl man mit einem Verhältnis von 1,5–2,0 Kindern mit IZP auf 1000 Lebendgeburten rechnen muss, gibt es kaum Untersuchungen zu Therapieergebnissen. Ziel der hier vorgestellten longitudinalen Kohortenstudie über 30 Kinder im Durchschnittsalter von 12,3 Jahren war die Messung eventueller Ergebnisse nach einer 2-wöchigen Komplexbehandlung aus manueller Medizin, Physiotherapie und fokussierten niedrigenergetischen extrakorporalen Stoßwellen (Duolith, Fa. Storz Medical). Die Patienten waren im Durchschnitt 12,3 Jahre alt und damit mehrfach älter als der Zeitpunkt, an dem sie 90% ihrer voraussagbaren grobmotorischen Entwicklung abgeschlossen haben. Vor und nach der Behandlungsserie wurden die unteren Extremitäten mithilfe des Dartfish-Videosystems kinematisch vermessen. Zwei Kinder wurden von der zweiten Messung ausgeschlossen, weil sie unter einer akuten Atemwegsinfektion litten. Die verbleibenden 28 Kinder gewannen während der Spielbeinphase 35% bei der Dorsalextension des oberen Sprunggelenks (OSG) der am meisten von der Spastizität betroffenen Seite und 20% bei der weniger betroffenen Seite. Die summarische Streckung der Kniegelenke und OSG beim initialen Bodenkontakt verbesserte sich um 21,3% bzw. um 15%. Die Rumpfaufrichtung war während der Standbeinphase um 11,6% bzw. 15,0% verbessert. Die Ergebnisse zeigen eine Verbesserung der Gangökonomie nach der speziellen Komplexbehandlung bei Kindern mit spastischen Bewegungsstörungen.
ISSN:0025-2514
1433-0466
DOI:10.1007/s00337-010-0744-4