Resektionsstrategie bei Nebennierenrindenkarzinomen

Zusammenfassung Nebennierenrindenkarzinome (ACC) sind seltene und aggressive Neoplasien, die aufgrund einer hohen Lokalrezidiv- und Metastasierungsrate (bis zu 85 %) mit einer sehr begrenzten Überlebenszeit assoziiert sind. So liegt das 5‑Jahres-Überleben bei Patienten mit ACC und Lymphknotenmetasta...

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Published inChirurg Vol. 90; no. 1; pp. 9 - 14
Main Authors Schimmack, S., Strobel, O.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Munich Springer Medizin 2019
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Summary:Zusammenfassung Nebennierenrindenkarzinome (ACC) sind seltene und aggressive Neoplasien, die aufgrund einer hohen Lokalrezidiv- und Metastasierungsrate (bis zu 85 %) mit einer sehr begrenzten Überlebenszeit assoziiert sind. So liegt das 5‑Jahres-Überleben bei Patienten mit ACC und Lymphknotenmetastasen oder lokaler Infiltration bei 50 %, mit Fernmetastasen unter 15 %. Die einzige kurative Option und sinnvolle Therapiemöglichkeit ist eine R0-Resektion mit lokoregionärer und renohilärer sowie paraaortokavaler Lymphadenektomie. Die Therapie solcher Patienten sollte daher in Zentren geplant und durchgeführt werden. Auch bei einem Lokalrezidiv oder Fernmetastasen sollte eine mit neoadjuvanter/adjuvanter Chemotherapie und/oder Radiatio kombinierte R0-Resektion angestrebt werden. Im Falle eines asymptomatischen nichtresektablen Befundes ist von einer Debulking-Operation abzuraten. Die Primäroperation kann auch minimalinvasiv erfolgen, jedoch nur wenn dabei die onkologischen Prinzipien eingehalten werden (Radikalität, Intaktheit der Kapsel, Lymphadenektomie), da gezeigt wurde, dass das Überleben nach offener und minimalinvasiver Resektion vergleichbar ist. Eine palliative Resektion ist nur bei Symptomatik angezeigt.
ISSN:0009-4722
1433-0385
DOI:10.1007/s00104-018-0712-4