Symptomlinderung durch Tumortherapie? Eine systematische Übersicht über onkologische Therapiestudien

• Published in: Schmerz (Berlin, Germany) Vol. 32; no. 2; pp. 90 - 98
• Main Authors: Alt-Epping, B., Haas, A.-L., Jansky, M., Nauck, F.
• Format: Journal Article
• Language: German
• Published: Munich Springer Medizin 01.04.2018
• Subjects: Medicine; Medicine & Public Health; Neurology; Pain Medicine; Psychosomatic Medicine; Rheumatology; Sports Medicine; Übersichten; Schmerzen; Studies; Lebensqualität; Pain; Tumortherapie; Studien; Systematic review; Tumor therapy; Quality of life
• ISSN: 0932-433X; 1432-2129
• DOI: 10.1007/s00482-018-0270-1

Zusammenfassung Hintergrund Bei inkurabel erkrankten Krebspatienten wird die medikamentöse Tumortherapie zumeist mit dem Ziel einer längeren Überlebenszeit bei zugleich möglichst geringer Toxizität und tolerabler Lebensqualität unter der Therapie eingesetzt. Unklar ist, inwieweit und mit welchem Erfolg die medikamentöse Tumortherapie zu einer gezielten Verbesserung von vorbestehenden Schmerzen und einer bereits kompromittierten Lebensqualität eingesetzt werden kann. Methodik Daher wurde ein „systematic review“ onkologischer Therapiestudien (PubMed) durchgeführt. Es wurden ausschließlich Studien ausgewählt und deskriptiv ausgewertet, die schmerzlindernde bzw. lebensqualitätsverbessernde Effekte einer medikamentösen Tumortherapie als primären Studienendpunkt auswiesen. Ergebnisse Von den 2229 mithilfe eines pilotierten Such-Strings identifizierten Abstracts erfüllten nach Durchsicht lediglich 13 Studien die Einschlusskriterien. Von diesen zeigten 10 Studien eine Verbesserung von Lebensqualitätsparametern durch den Einsatz systemischer Tumortherapien. Diskussion Nur wenige Studien fokussierten primär auf die Verbesserung lebensqualitätsbezogener Parameter – obwohl dies für nicht wenige inkurabel und fortgeschritten erkrankte Krebspatienten das vorrangige Therapieziel darstellt. Die Studienergebnisse ermutigen dazu, symptom- und lebensqualitätsbezogene Daten regelmäßig in klinischen Studien zu berücksichtigen und das Potenzial der onkologischen Tumortherapie für palliativmedizinisch relevante Zielsetzungen der Schmerz- und Symptomlinderung expliziter zu adressieren.