Optimierung der Kriterien zur Schockraumalarmierung Vermeidung von Über- und Untertriage

Zusammenfassung Einleitung Schwer verletzte Patienten sollen über den Schockraum aufgenommen werden. Entsprechende Kriterien enthält die S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung (S3-LL). Einige Kriterien führen aber oft zur Beanspruchung knapper Ressourcen, während sich die Patienten dann...

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Published inDer Unfallchirurg Vol. 121; no. 10; pp. 788 - 793
Main Authors Bieler, D., Trentzsch, H., Baacke, M., Becker, L., Düsing, H., Heindl, B., Jensen, K. O., Lefering, R., Mand, C., Özkurtul, O., Paffrath, T., Schweigkofler, U., Sprengel, K., Wohlrath, B., Waydhas, C.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Munich Springer Medizin 01.10.2018
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Summary:Zusammenfassung Einleitung Schwer verletzte Patienten sollen über den Schockraum aufgenommen werden. Entsprechende Kriterien enthält die S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung (S3-LL). Einige Kriterien führen aber oft zur Beanspruchung knapper Ressourcen, während sich die Patienten dann klinisch oftmals unverletzt präsentieren. Es bestehen Bestrebungen, die Schockraumalarmierungskriterien (SAK) zu straffen, es gilt aber, eine zusätzliche Untertriage zu vermeiden. Eine Studiengruppe der Sektion Notfall‑, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS) ist im Begriff, die SAK für das deutsche Traumasystem zu optimieren. Material und Methoden Die Klärung der Fragestellung erfordert folgendes mehrstufiges Vorgehen: a) Definition von Patienten, die von der Schockraumalarmierung profitieren; b) Überprüfung der Definition im TraumaRegister DGU® (TR-DGU); c) Durchführung einer prospektiven, multizentrischen Untersuchung zur Messung von Über- und Untertriage sowie dadurch Validierung der SAK; d) Überarbeitung der SAK. Ergebnisse Der Beitrag fasst die von der Gruppe konsentierten Kriterien zur Identifikation von Patienten, die von einer Versorgung im Schockraum profitieren würden, zusammen. Anhand dieser Kriterien wird geprüft, ob ein Patient gerechtfertigterweise über den Schockraum aufgenommen wurde. Da die SAK der S3-LL aber nicht vollständig im TR-DGU erhoben werden, und weil auch Fälle betrachtet werden müssten, die nicht über den Schockraum aufgenommen und die somit nicht im Register erfasst wurden, bleibt nur der Weg über eine prospektive Vollerhebung, um Über- und Untertriage messen zu können. Schlussfolgerung Gegenwärtig kann das TR-DGU nur in eingeschränkter Weise Auskunft über die Güte der in Deutschland empfohlenen SAK geben. Das Problem wurde erkannt und soll mithilfe einer prospektiven, DGU-geförderten Studie gelöst werden, deren Ergebnisse zu Verbesserung des TR-DGU-Datensatzes genutzt werden könnten, um weitere Überlegungen zur Versorgungsqualität (z. B. Zusammensetzung und Größe eines Schockraumteams) zu ermöglichen.
ISSN:0177-5537
1433-044X
DOI:10.1007/s00113-018-0553-0