Einfluss der Stillbedingungen in den ersten Lebenstagen auf die Dauer des ausschließlichen Stillens

Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: An einem großen Kollektiv von Müttern einer prospektiven Kohortenstudie soll der Zusammenhang zwischen fünf der „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen“ und der Stilldauer (ausschließliches Stillen bis zum 4. Monat nach der Geburt) unter Berücksichtigung von Kofaktore...

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Published inGeburtshilfe und Frauenheilkunde Vol. 68; no. 6; pp. 607 - 614
Main Authors Schwegler, U., Kohlhuber, M., Twardella, D., Abou-Dakn, M., Rebhan, B., Fromme, H.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published 01.06.2008
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Summary:Zusammenfassung FRAGESTELLUNG: An einem großen Kollektiv von Müttern einer prospektiven Kohortenstudie soll der Zusammenhang zwischen fünf der „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen“ und der Stilldauer (ausschließliches Stillen bis zum 4. Monat nach der Geburt) unter Berücksichtigung von Kofaktoren geprüft werden. METHODE: Von dem Gesamtkollektiv (n = 3822 Mütter) wurden 2938 Studienteilnehmerinnen berücksichtigt, die ein reifes Neugeborenes zur Welt gebracht hatten und begonnen hatten, dieses Kind zu stillen. Schriftliche Folgebefragungen zum Stillverhalten der Mütter wurden zwei, vier, sechs und neun Monate post partum (pp) durchgeführt. Mögliche Einflussfaktoren wurden in der bivariaten Analyse sowie in der multivariaten logistischen Regression ermittelt. ERGEBNISSE: 95 % der Mütter wählten eine Geburt mit anschließendem Aufenthalt auf der Wochenbettstation in der Klinik. Rooming-in nach der Geburt wurde von etwa der Hälfte der Mütter und erstes Anlegen innerhalb der ersten Stunde von mehr als 70 % praktiziert. Die ambulante Klinikgeburt oder die außerklinische Geburt zeigte einen statistisch signifikanten protektiven Effekt auf die Stilldauer. Während in der bivariaten Analyse alle fünf der Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen statistisch hoch signifikant mit der Stilldauer verbunden waren, blieb diese Assoziation in der multivariaten logistischen Regression nur für die Zufütterung von Flüssigkeiten und/oder Säuglingsmilch erhalten. Am stärksten waren Stillprobleme mit der Stilldauer assoziiert. SCHLUSSFOLGERUNG: Geburtsbedingungen haben einen großen Einfluss auf die Stilldauer für ausschließliches Stillen bis zum 4. Lebensmonat des Kindes. Aufgrund der potenziellen negativen Auswirkungen auf die Stilldauer sollte die Zufütterung möglichst auf medizinisch indizierte Fälle begrenzt werden. Zur Vorbeugung bzw. Behebung von Stillproblemen müssen vermehrt Anstrengungen unternommen werden.
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-2008-1038518