Sedimenttransport und Klimawandel: Abschätzung der Sedimentverfügbarkeit und Prozesscharakterisierung in hochalpinen Einzugsgebieten mittels interdisziplinärer Ansätze

Zusammenfassung Die Pasterze ist einer der größten Gletscher der Ostalpen und verzeichnet seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen stetigen Rückgang ihrer Ausdehnung. In den nun gletscherfrei werdenden Bereichen (Gletschervorfeld – proglazial) werden große Mengen an glazialem Schutt freigelegt oder...

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Published inÖsterreichische Wasser- und Abfallwirtschaft Vol. 77; no. 3; pp. 235 - 241
Main Authors Avian, Michael, Paster, Michael, Frießenbichler, Melina, Hinterleitner, Alois, Hauer, Christoph
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Vienna Springer Vienna 01.04.2025
Springer Nature B.V
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ISSN0945-358X
1613-7566
DOI10.1007/s00506-025-01117-z

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Summary:Zusammenfassung Die Pasterze ist einer der größten Gletscher der Ostalpen und verzeichnet seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einen stetigen Rückgang ihrer Ausdehnung. In den nun gletscherfrei werdenden Bereichen (Gletschervorfeld – proglazial) werden große Mengen an glazialem Schutt freigelegt oder auch abgelagert. Der gesamte proglaziale Bereich unterliegt großen Veränderungen, entstehende Landformen weisen sowohl zeitlich als auch räumlich eine hohe Dynamik auf. Das Konsortium des Christian Doppler Labors für Sedimentforschung und -management und des Departments für Klima-Folgen-Forschung der GeoSphere Austria untersuchen seit 2021 u. a. die Sedimentverfügbarkeit im Gletschervorfeld der Pasterze bzw. unternehmen sie den Versuch, die Entstehung der Landformen sowie die einzelnen Prozesse zu charakterisieren. Mithilfe drohnengestützter, hochauflösender Oberflächenaufnahmen bzw. geophysikalischer Untergrundmessungen (Bodenradar) wurden sowohl die Oberfläche an sich als auch der oberflächennahe Untergrund untersucht. Die Ergebnisse zeigen große Mächtigkeiten an Sedimentablagerungen, die einerseits auf sehr kompakte oder gefrorene Sedimente als auch auf Toteis schließen lassen. Quantitative Aussagen zum Vorhandensein von Toteis konnten noch nicht getroffen werden, da die Differenzierung zwischen Toteis und verpressten, eishaltigen Sedimentbereichen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist. Die unterschiedlichen Ablationsgeschwindigkeiten der Pasterze und das sehr große Sedimentvolumen führten zu einer (temporären) lateralen Einengung des proglazialen Hauptgerinnes mit einem sich abflachenden Längsprofil bis zum flachen Mündungsbereich in den Pasterzensee. Das proglaziale Gerinne zeigt ebenso eine Tendenz zur Stabilisierung der Sohle.
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ISSN:0945-358X
1613-7566
DOI:10.1007/s00506-025-01117-z