Multi-Level-Governance als Gegenstand und Herausforderung des Öffentlichen Rechts
Der Terminus „Multi-Level-Governance“ wird heute häufig zur Beschreibung des Zusammenwirkens der verschiedenen Entscheidungsträger im europäischen Mehrebenensystem verwendet. Dieses Zusammenwirken unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der klassischen Außenpolitik souveräner Staaten und kann...
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Published in | Zeitschrift für öffentliches Recht (Vienna, Austria : 1996) Vol. 71; no. 2; pp. 307 - 330 |
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Main Author | |
Format | Journal Article |
Language | German |
Published |
Verlag Österreich
01.06.2016
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Summary: | Der Terminus „Multi-Level-Governance“ wird heute häufig zur Beschreibung des Zusammenwirkens der verschiedenen Entscheidungsträger im europäischen Mehrebenensystem verwendet. Dieses Zusammenwirken unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der klassischen Außenpolitik souveräner Staaten und kann am besten als komplexes Netzwerk bezeichnet werden, in welchem vor allem auch subnationale Einheiten zu eigenständigen Akteuren werden. Für das Öffentliche Recht stellen sich damit eine Reihe von Fragen, wie etwa, ob grenzüberschreitendes Handeln von Organen der Länder als hoheitliche Akte oder solche der Privatwirtschaftsverwaltung (Art 17 B-VG) aufzufassen ist. Im Weiteren setzt sich der Beitrag mit der makroregionalen Alpenstrategie auseinander, die als ein typischer Anwendungsfall von Multi-Level-Governance zu betrachten ist. Diese makroregionale Strategie ist, weil sie querschnittsartig Zuständigkeitsbereiche aller Entscheidungsebenen betrifft, ohne Mitwirkung der Akteure nicht umzusetzen. Damit stellt sich auch die Frage nach der optimalen Governance-Struktur, für die das Öffentliche Recht Antworten und Konzepte liefern muss.
Nowadays, the term „multi-level governance” is frequently used to describe cooperation of various decision-makers in the European multi-levelled system. This cooperation differs under several aspects from classical politics of foreign affairs. It can be best described as complex network, in which also subnational entities are functioning as autonomous players. For public law there are manifold questions to answer, for example, if cross-border activities of organs of the Austrian federal states are sovereign acts or merely activities based on private law. Furthermore, the article deals with the macro-regional strategy of the Alps, which can be considered as a typical approach of multi-level governance. It turns out to be impossible to implement this strategy of the European Union without cooperation of all players, because its cross-cutting nature touches competences of all levels of governance. This raises the question of the optimal structure of governance for which the science of public law has to deliver concepts and answers. |
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ISSN: | 0948-4396 1613-7663 |
DOI: | 10.33196/zoer201602030701 |