Parlando, Mündlichkeit und neue Medien Anmerkungen aus linguistischer Sicht
Im Beitrag werden zunächst die Bezeichnungen konzeptionell mündlich, medial mündlich und gesprochensprachlich voneinander abgegrenzt und die sprachlichen Merkmale von solchen Texten beschrieben, die unter das Stichwort Parlando fallen und als Kennzeichen eines neuen, an der Mündlichkeit angelehnten...
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Published in | Schweizerischen Zeitschrift für Bildungswissenschaften Vol. 33; no. 2; pp. 175 - 190 |
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Main Author | |
Format | Journal Article |
Language | English German |
Published |
Bern Open Publishing
04.10.2018
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Summary: | Im Beitrag werden zunächst die Bezeichnungen konzeptionell mündlich, medial mündlich und gesprochensprachlich voneinander abgegrenzt und die sprachlichen Merkmale von solchen Texten beschrieben, die unter das Stichwort Parlando fallen und als Kennzeichen eines neuen, an der Mündlichkeit angelehnten Schreibstils gelten (vgl. Sieber, 1998). Dann steht die Frage im Mittelpunkt, ob es gerechtfertigt ist, die private, textbasierte Kommunikation in den neuen Medien (z.B. E-Mail, SMS, Chat) als verschriftete Mündlichkeit zu charakterisieren und sie in die Nähe von Gesprächen zu rücken. Dabei lege ich den Schwerpunkt auf die Betrachtung von SMS- und Chattexten. Anhand solcher Texte wird gezeigt, dass sich in der privaten Schreibpraxis zahlreiche sprachliche Merkmale finden, die in der Linguistik als konzeptionell mündlich bezeichnet werden, die aber keineswegs mit dem gleichgesetzt werden dürfen, was Peter Sieber mit Blick auf Maturarbeiten als Parlando-Stil charakterisiert. Die Betrachtungsebenen müssen also sorgfältig getrennt werden, und es sollte aus linguistischer Sicht nur dann von Mündlichkeit in den neuen Medien gesprochen werden, wenn damit tatsächlich Gesprochensprachliches gemeint ist (also z.B. Internet-Telefonate via Skype). In allen anderen Fällen, so werde ich in meinem Beitrag abschliessend darlegen, sollte nur von konzeptioneller Mündlichkeit, nicht aber von Mündlichkeit oder Parlando die Rede sein. |
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ISSN: | 1424-3946 2624-8492 |
DOI: | 10.24452/sjer.33.2.4855 |