74/w mit progredientem Leber- und Nierenversagen 8 Wochen nach Beendigung der onkologischen Therapie eines metastasierten Pankreaskarzinoms

Nachlassen von Hunger und Durstgefühl, fortschreitende Schwäche, zunehmende Unruhe, Ängste, Agitation, Delir, zunehmende Schmerzen, erhöhtes Schlafbedürfnis, Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit, gräuliches Hautkolorit, nachlassende Ausscheidung, „spitzer werdendes Gesicht“ (erschlaffende Gesich...

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Published inOnkologie (Heidelberg, Germany) Vol. 30; no. 3; pp. 236 - 240
Main Authors Oechsle, Karin, Schieferdecker, Aneta, Weidmann, Jens, Coym, Anja
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Heidelberg Springer Nature B.V 01.03.2024
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Summary:Nachlassen von Hunger und Durstgefühl, fortschreitende Schwäche, zunehmende Unruhe, Ängste, Agitation, Delir, zunehmende Schmerzen, erhöhtes Schlafbedürfnis, Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit, gräuliches Hautkolorit, nachlassende Ausscheidung, „spitzer werdendes Gesicht“ (erschlaffende Gesichtsmuskulatur), Zentralisierung des Kreislaufs, Veränderung der Atmung (z. B. „Schnappatmung“, Atempausen), nachlassender Hustenreflex, Rasselatmung. Will er/sie es wissen oder besprechen?), Aufklärung der Angehörigen über den begonnen habenden Sterbeprozess (mit Einverständnis der Patient:innen), Wenn möglich, Unterbringung in einem Einzelzimmer; Möglichkeit für Angehörige schaffen, rund um die Uhr im Patientenzimmer bleiben zu können, regelmäßige Erfassung aller bekannten Symptome, wie Schmerzen (z. B. mit der numerischen Ratingskala, NRS: 0–10), Atemnot, Übelkeit: 3 × tgl. und bei Bedarf; wenn als Selbstauskunft nicht mehr möglich, dann Fremdbeurteilung 3 × tgl. und bei Bedarf, regelmäßige Evaluation möglicher neu aufgetretener Symptome oder Probleme. Das Nachlassen von Hunger und Durstgefühl und eine fortschreitende Schwäche mit physiologischer Dysphagie sind im Sterbeprozess physiologisch. Ärztliche Zuwendung, Sicherheit vermitteln, konkrete Ängste ansprechen und ggf. durch Information mildern, primär nichtmedikamentöse Maßnahmen, wie psychologisch-seelsorgerische Betreuung, Entspannungstechniken, Meditation, Musiktherapie erwägen, bei belastenden und/oder panikartigen Angstzuständen oder Unruhe: medikamentöse Therapie mit Benzodiazepinen, z. B. Lorazepam (0,5–1 mg i.v./s. l.), Midazolam (1–2 mg i.v./s.c./per inhalationem [p.i.]) (bei Benzodiazepin-Kontraindikation: Neuroleptika), bei Bedarfsgaben > 3 × tgl. oder refraktären Angstzuständen: niedrig dosierte Festmedikation plus Bedarfsmedikation, z. B. Lorazepam Tbl. 2 × 0,5 mg plus 1 mg s. l. bei Bedarf. Es lohnt sich die Zeit, die man bei den Patient:innengesprächen „einspart“, für die Information der Angehörigen aufzuwenden.
ISSN:2731-7226
2731-7234
DOI:10.1007/s00761-024-01488-0