Einleitung: Das Protestgeschehen in der Bundesrepublik seit den 1980er Jahren zwischen Kontinuität und Wandel

Der einleitende Beitrag vermittelt einen knappen Überblick zum Wandel des Protestgeschehens der Bundesrepublik in den letzten Jahrzehnten. Im Mittelpunkt stehen dabei vier Fragen: Zu welchen Themen wird protestiert? Wer protestiert und mobilisiert? Wie wird protestiert? Wie wird Protest kommuniziert...

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Published inLeviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft Vol. Sonderband 33; pp. 9 - 33
Main Authors Rucht, Dieter, Teune, Simon
Format Journal Article
LanguageEnglish
German
Published Baden-Baden Nomos Verlagsgesellschaft 18.12.2017
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Summary:Der einleitende Beitrag vermittelt einen knappen Überblick zum Wandel des Protestgeschehens der Bundesrepublik in den letzten Jahrzehnten. Im Mittelpunkt stehen dabei vier Fragen: Zu welchen Themen wird protestiert? Wer protestiert und mobilisiert? Wie wird protestiert? Wie wird Protest kommuniziert? Antworten auf diese Fragen beruhen auf sekundäranalytischen Betrachtungen und auf eigenen empirischen Arbeiten der Verfasser. Zentrale Thesen sind: 1) Themen und Träger des Protests werden vielfältiger, teilweise auch spezifischer. 2) Die Grundformen des Protests bleiben relativ stabil, aber sie werden in ihren konkreten Erscheinungsformen und in der Nutzung durch unterschiedliche Gruppen variabler. 3) Die öffentliche Darstellung von Protest richtet sich immer stärker an medialen Erwartungen aus. Die Nutzung sozialer Medien erlaubt aber auch reichweitenstarke Kommunikation, die professionellen Journalismus umgeht. 4) Sowohl die logistische Organisation des Protests als auch dessen Inszenierung unterliegen einer Professionalisierungstendenz, die sich auch in der Nutzung neuer Medien spiegelt. The introduction to the volume provides a condensed overview on the development of patterns of protest in the last few decades. It focuses on four questions: Which are the major themes of protest? Who protests and mobilizes? Which forms are used? How is protest communicated? The answers are based on both secondary analyses and the authors’ own empirical investigations. The authors claim that 1) The themes as well as the carriers of protest become broader and more variegated, but partly also more specific. 2) The basic forms of protest remain stable, though their specific manifestations and combinations become more flexible and rich. 3) The public presentation of protest is increasingly influenced by expectations of mass media. However, social media allow to bypass professional journalism and still reach a mass audience. 4) The logistics of protest, the usage of computer-based technology, and the performative practices are becoming more professional.
ISSN:1861-8588
DOI:10.5771/9783845288413-8