Elastisch – Stabile Markraumschienung (ESMS) von Unterarmschaftfrakturen im Kindesalter

Zusammenfassung Operationsziel Schnelle, minimal invasive und belastungsstabile innere Schienung von dislozierten Unterarmschaftfrakturen im Kindesalter, die auf eine Gipsruhigstellung verzichten kann. Indikationen Dislozierte Unterarmschaftfrakturen, bis II° offen, für Patienten im Alter von 4–18 J...

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Published inObere extremität Vol. 4; no. 1; pp. 55 - 62
Main Authors Fette, Andreas, Feichter, Sonja, Haecker, Frank-Martin, Zettl, Angelika S., Mayr, Johannes
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Darmstadt Steinkopff-Verlag 01.03.2009
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Summary:Zusammenfassung Operationsziel Schnelle, minimal invasive und belastungsstabile innere Schienung von dislozierten Unterarmschaftfrakturen im Kindesalter, die auf eine Gipsruhigstellung verzichten kann. Indikationen Dislozierte Unterarmschaftfrakturen, bis II° offen, für Patienten im Alter von 4–18 Jahren mit dem Wunsch nach schneller Mobilisation und sicherer Stabilisation zur Vermeidung von neuerlichen Fehlstellungen. Kontraindikationen Höhergradig offene Frakturen mit stark verschmutzten Wunden. Sklerosierter, nicht passierbarer Markraum oder floride Osteomyelitis. Operationstechnik Geschlossene achsengerechte Reposition der Fraktur. Einführen und Vorschieben von vorgebogenen Markraumschienen über kleine Op-Zugänge. Die Markraumschienenspitzen werden nach Auffädeln der Fragmentenden zur Aufspannung der Membrana interossea gegeneinander gedreht und dadurch die Fraktur stabil retiniert. Weiterbehandlung Unmittelbar postoperativ ist die Osteosynthese übungs- und (alltags-) belastungsstabil. Für 1 Woche kann der Arm zur rascheren Abschwellung mit einer Schiene ruhiggestellt oder in einer Armschlinge getragen werden. Die Sportfreigabe erfolgt in der Regel nach ca. 8 Wochen. Die Metallentfernung wird für 6–8 Monate postoperativ geplant. Ergebnisse Im Zeitraum von Januar 2000 bis Juli 2003 wurden 141 Kinder (99 Jungen, 42 Mädchen) aufgrund einer dislozierten Unterarmschaftfraktur operiert und mit einer ESMS – Osteosynthese versorgt. Das Durchschnittsalter der Kinder lag bei 9.3 Jahren (2–15 Jahre). In der Mehrzahl der Fälle war der linke Vorderarm betroffen [links 80 (61%), rechts 51 (39%)]. Die durchschnittliche Hospitalisationszeit der Kinder war 1.1 Tage (0–5 Tage). Bei 108 Patienten konnte eine geschlossene Reposition mit nachfolgender ESMS-Osteosynthese von Radius und Ulna vorgenommen werden. Bei 23 Kindern war aufgrund eines Repositionshindernisses (z. B. Weichteil-interponat) eine offene Reposition erforderlich (Radius: 9, Ulna: 6, Radius und Ulna: 8). Zusammenfassend fand sich bei 129 Patienten (98.5%) langfristig ein gutes Ergebnis, definiert als knöchern konsolidierte Fraktur, kosmetisch gutes Ergebnis, keine bleibende Bewegungseinschränkung, kein Fehlwachstum sowie kein neurologisches Defizit. Bei insgesamt 13 Kindern (9.9%) zeigte sich postoperativ eine OP-bedingte Komplikation, welche bei 11 (8.4%) dieser 13 Patienten temporär auftrat und im weiteren Verlauf bzw. nach Metallentfernung spontan sistierte. Bei 2 Patienten (1.5%) war aufgrund persistierender Beschwerden eine operative Revision erforderlich (Neurolyse bei anhaltenden Dysaesthesien: 1; vorzeitige Metallentfernung bei Implantatinfekt: 1).
ISSN:1862-6599
1862-6602
DOI:10.1007/s11678-008-0008-2