Nutzen der Doppel- und Experten-Drittbefundung in der indikationsbezogenen Mammadiagnostik
Ziele: QuaMaDi ist ein Projekt zur Qualitätsgesicherten Mammadiagnostik in Schleswig-Holstein (SH) mit dem Ziel, die Qualität der Diagnostik zu verbessern. Es wird der Nutzen der Zweit- und Drittbefundung beschrieben. Adressierte Kenngrößen sind die Tumorentdeckungsrate und der in situ-Anteil an all...
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Published in | RöFo - Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlen und der bildgebenden Verfahren |
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Main Authors | , , , , , , , |
Format | Conference Proceeding |
Language | German |
Published |
01.05.2012
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Summary: | Ziele:
QuaMaDi ist ein Projekt zur Qualitätsgesicherten Mammadiagnostik in Schleswig-Holstein (SH) mit dem Ziel, die Qualität der Diagnostik zu verbessern. Es wird der Nutzen der Zweit- und Drittbefundung beschrieben. Adressierte Kenngrößen sind die Tumorentdeckungsrate und der in situ-Anteil an allen Tumoren sowie die Anzahl der Frauen, die eine Drittbefundung benötigten.
Methode:
Symptomatische Frauen, Frauen mit erhöhtem Mammakarzinomrisiko und Frauen mit BI-RADS III Befunden wurden in die Studie eingeschlossen. Dem QuaMaDi-Prozess folgend befunden zwei unabhängige Radiologen/Gynäkologen die Mammographien (MLO, CC) und die bei ACR 3 und 4 vorgesehene Sonographie. Bei Diskrepanz entscheidet ein dritter Experten-Befunder (Arbitration) über den Befund und die ggf. notwendige Abklärungsdiagnostik. Die präsentierten Daten stammen aus dem QuaMaDi-Routinedatensatz (2006–2008) sowie aus Patientenakten.
Ergebnis:
Es wurden 28558 Frauen (mittleres Alter: 57 [SD: 12] Jahre) untersucht. Diskordante Befunde (BIRADS I/II/III versus BIRADS IV/V oder BIRADS I/II versus BIRADS III) mit nachfolgender Drittbefundung lagen bei 3837 Untersuchungen vor. Für 20% dieser Fälle wurde eine Abklärungsdiagnostik im Brustzentrum empfohlen. Nach histopathologischer Abklärung wurden 52 Karzinome diagnostiziert (in situ-Anteil: 32%; 95% Konfidenzintervall: 19–45%). Diese Tumoren trugen mit 1,8 Karzinomen pro 1000 Untersuchungen (95% KI: 1,3–2,3) zur Tumorentdeckungsrate in der Gesamtkohorte bei und erhöhten diese auf insgesamt 16,4 pro 1000 (95% KI: 14,9–17,9) sowie den in situ-Anteil von 16,6% (95% KI: 16,2–17,0%) auf 18,0% (95% KI: 17,5–18,5%).
Schlussfolgerung:
Die unabhängige Doppel- und Drittbefundung bei Befunddiskrepanz scheint nicht nur in der Screeningsituation sondern auch in der indikationsbezogenen Mammadiagnostik ein nützliches Vorgehen zu sein, um Tumore frühzeitig und sicher zu diagnostizieren.
Keywords:
Doppelbefundung, QuaMaDi, Mammakarzinom, Früherkennung, Mammadiagnostik
Korrespondierender Autor:
Kapsimalakou S
Klinik, Radiologie und Nuklearmedizin, Ratzeburger Alle 160, 23538 Lübeck
E-Mail:
Smaragda.Kapsimalakou@uk-sh.de |
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ISSN: | 1438-9029 1438-9010 |
DOI: | 10.1055/s-0032-1311299 |