Neues zur CKD-MBD-Pathogenese

Zusammenfassung Das Hormon FGF-23 stellt einen zentralen Regulator der Phosphathomöostase dar. Seine physiologische phosphaturische Wirkung entfaltet FGF-23 über die Bindung an FGF-Rezeptoren (FGFR) auf renalen Zielzellen in Anwesenheit seines Korezeptors α‑Klotho, der in einer membrangebundenen und...

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Published inDer Nephrologe Vol. 12; no. 3; pp. 154 - 161
Main Authors Ege, P., Seiler-Mußler, S.
Format Journal Article
LanguageGerman
Published Munich Springer Medizin 01.05.2017
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Summary:Zusammenfassung Das Hormon FGF-23 stellt einen zentralen Regulator der Phosphathomöostase dar. Seine physiologische phosphaturische Wirkung entfaltet FGF-23 über die Bindung an FGF-Rezeptoren (FGFR) auf renalen Zielzellen in Anwesenheit seines Korezeptors α‑Klotho, der in einer membrangebundenen und löslichen Form existiert. Zahlreiche Kohortenstudien zeigten eine Assoziation der im Rahmen einer chronischen Nierenerkrankung erhöhten FGF-23-Plasmaspiegel mit kardiovaskulären Ereignissen. Besonders deutlich war die Assoziation von FGF-23 mit akuten kardialen Dekompensationen, weniger mit atherosklerotischen Ereignissen. Einen potenziellen pathophysiologischen Erklärungsansatz lieferte die experimentelle Beobachtung einer direkten, klothounabhängigen myokardtoxischen Wirkung von FGF-23 über FGFR4. Weitere experimentelle Arbeiten postulierten eine eigenständige Rolle von α‑Klotho in der Pathogenese der urämischen Kardiomyopathie, jedoch ergaben aktuell verfügbare Kohortenstudien keine Hinweise auf eine klinische Relevanz erniedrigter löslicher α‑Klotho-Spiegel für das erhöhte kardiovaskuläre Risiko chronisch nierenkranker Menschen. Somit erscheint eine Fokussierung auf die selektive Blockade unerwünschter FGF-23-Effekte über den FGFR4 als eine neue vielversprechende Therapieoption.
ISSN:1862-040X
1862-0418
DOI:10.1007/s11560-016-0136-4